Im Winter ist der Körper deines Hundes besonderen Belastungen ausgesetzt: Kälte, nasse Spaziergänge und trockene Heizungsluft können Immunsystem, Gelenke und Verdauung stark beanspruchen. Kräuter-Kuren bieten auch für Hunde eine sanfte und natürliche Möglichkeit, die Gesundheit zu fördern und gezielt zu unterstützen.
In diesem Artikel stelle ich dir verschiedene Kräuter-Kuren für Hunde vor – von stärkenden Immunboostern bis hin zu entlastenden Mischungen für die Gelenke. Erfahre, wie Kräuter wirken, wie du sie anwendest und worauf du achten solltest.
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ToggleWarum sind Kräuter-Kuren für Hunde im Winter sinnvoll?
Kräuter-Kuren bieten auch für Hunde eine sanfte und effektive Möglichkeit, die natürlichen Selbstheilungskräfte des Körpers zu fördern. Kräuter enthalten wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, die je nach Art entzündungshemmend, immunstärkend, verdauungsfördernd oder entgiftend wirken können. Mehr zu den Heilkräften einzelner Kräuter (Heilpflanzen) erfährst du übrigens auch in meiner Artikel-Serie, die mit Phytotherapie für Hunde – die Grundlagen startet.
Im Winter können Kräuter-Kuren dabei helfen, das Immunsystem zu unterstützen, Gelenkbeschwerden zu lindern oder den Stoffwechsel anzuregen. Der gezielte Einsatz von Kräutern bietet eine natürliche Unterstützung in der kalten Jahreszeit.
Allgemeine Hinweise zur Anwendung
Bevor wir starten, hier noch ein paar allgemeine Hinweise:
Unter den Zubereitungsarten von Heilpflanzen ist die Anwendung von frischen Kräutern natürlich die erste Wahl, da die Heilwirkung hier am größten ist. Hat man die Kräuter nicht frisch zur Verfügung, kann man auf getrocknete zurückgreifen. Auch in den getrockneten Kräutern sind die Wirkstoffe noch weitestgehend erhalten und etwa ein Jahr wirksam. Als Futterzusatz werden Kräuter wie folgt dosiert:
Als Tee wendet man Heilkräuter vor allem innerlich, aber auch äußerlich an, z. B. für sogenannte Umschläge. Man nimmt etwa 2 TL getrocknete oder 2 EL frische Kräuter, übergießt diese mit 1/4L kochendem Wasser und lässt sie etwa 10 Minuten ziehen. Anschließend werden die Kräuter durch ein Sieb abgeseiht und am besten in ein verschließbares Glasgefäß abgefüllt. Diese Teezubereitung ist etwa 3 Tage haltbar, danach sind die ätherischen Öle und somit die Wirkung weitgehend verflogen. Dosierung für Hunde:
Hier kommen nun meine Vorschläge für 4 verschiedene Kräuter-Kuren, die deinen Hund in dieser Jahreszeit unterstützen können.
1. Immunbooster-Kur – für starke Abwehrkräfte
Im Winter ist das Immunsystem deines Hundes besonders gefordert und das Risiko für Infekte ist erhöht. Mit einer gezielten Immunbooster-Kur kannst du das Immunsystem deines Hundes auf natürliche Weise stärken und ihm helfen, gesund und widerstandsfähig durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Diese Kur unterstützt die Abwehrzellen, schützt die Atemwege und liefert wertvolle Antioxidantien.
Geeignete Kräuter:
- Echinacea: Unterstützt die Produktion von Immunzellen und hilft dem Körper, Viren und Bakterien abzuwehren.
- Thymian: Schützt die Atemwege durch seine antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften.
- Hagebutte: Reich an Vitamin C und Antioxidantien, die das Immunsystem stärken und die Zellen vor oxidativem Stress schützen.
Anwendung:
Mische die Kräuter ins Futter oder bereite sie als Tee zu und gib diesen abgekühlt ins Trinkwasser oder über das Futter. Dosierungsempfehlung siehe oben.
Wichtige Hinweise:
- Echinacea sollte nicht über längere Zeit ohne Pause gegeben werden, da die Wirkung mit der Zeit nachlassen kann. Eine Kur von 2–3 Wochen ist optimal.
- Bei Hunden mit Autoimmunerkrankungen ist Vorsicht geboten – konsultiere im Zweifel deinen Tierarzt.
2. Gelenk-Kur – für bewegliche Gelenke im Winter
Diese Kur hilft, steife und schmerzende Gelenke im Winter zu entlasten. Sie lindert außerdem Entzündungen und fördert die Beweglichkeit, besonders bei älteren Hunden.
- Teufelskralle: Wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.
- Brennnessel: Unterstützt die Durchblutung und hilft, Stoffwechselprodukte auszuleiten.
- Löwenzahn: Fördert den Stoffwechsel und entlastet die Gelenke durch seine entgiftenden Eigenschaften.
Anwendung: Streue die Kräuter direkt über das Futter oder mische sie mit etwas warmem Wasser, um so die Aufnahme zu erleichtern. Dosierungsempfehlung siehe oben.
Wichtige Hinweise:
- Teufelskralle sollte nicht bei trächtigen Hündinnen angewendet werden, da sie wehenfördernd wirken kann.
- Diese Kur ist besonders hilfreich bei älteren Hunden oder solchen mit diagnostizierter Arthrose, sollte aber langfristig in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen.
3. Verdauungs-Kur – für eine stabile Darmflora
Eine gesunde Verdauung ist die Grundlage für das Wohlbefinden deines Hundes. Diese Kur reguliert die Verdauung, stärkt die Darmflora und beruhigt Magen und Darm.
- Kamille: Beruhigt den Magen und lindert Entzündungen.
- Fenchel: Fördert die Verdauung, reduziert Blähungen und beruhigt den Darm.
- Pfefferminze: Kühlt und beruhigt bei Magenverstimmungen.
Anwendung: Bereite einen Tee aus den Kräutern zu, lasse ihn abkühlen und gib ihn entweder ins Trinkwasser oder direkt über das Futter. Dosierungsempfehlung siehe oben.
Wichtige Hinweise:
- Pfefferminze sollte bei empfindlichen Hunden nur in kleinen Mengen verwendet werden, da sie bei einigen Hunden zu Magenreizungen führen kann.
- Diese Kur eignet sich besonders gut nach Futterumstellungen oder bei vorübergehenden Verdauungsproblemen.
4. Entgiftungs-Kur – für einen Neustart nach den Feiertagen
Diese Kur hilft, den Stoffwechsel anzuregen und Schadstoffe aus dem Körper deines Hundes auszuleiten. Sie unterstützt besonders Leber und Nieren und sorgt für mehr Energie und Wohlbefinden.
- Mariendistel: Regeneriert die Leberzellen und schützt die Leber.
- Brennnessel: Fördert die Nierentätigkeit und hilft bei der Ausscheidung von Schadstoffen.
- Schafgarbe: Unterstützt die Verdauung und wirkt entzündungshemmend.
Anwendung: Die Kräuter können getrocknet direkt ins Futter gemischt oder als Tee zubereitet und abgekühlt gegeben werden. Dosierungsempfehlung siehe oben.
Wichtige Hinweise:
- Mariendistel regt die Leberfunktion an und fördert die Gallensekretion. Bei Hunden mit empfindlichem Magen kann dies anfangs leichte Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder auch Blähungen verursachen.
- Eine Entgiftungskur sollte auf 3-4 Wochen begrenzt sein und durch eine ausgewogene Ernährung begleitet werden.
Tipps für den Einsatz von Kräuter-Kuren bei Hunden
- Qualität: Verwende nur Kräuter in Lebensmittelqualität ohne Zusatzstoffe.
- Dosierung: Beginne mit kleinen Mengen, um die Verträglichkeit zu testen.
- Absprache: Konsultiere bei chronischen Erkrankungen oder Unsicherheiten einen Tierarzt.
Fazit: Kräuter-Kuren für Hunde im Winter
Kräuter-Kuren für Hunde sind eine natürliche und sanfte Möglichkeit, die Gesundheit deines Vierbeiners im Winter zu unterstützen. Ob zur Stärkung des Immunsystems, zur Gelenkpflege oder zur Entgiftung – Kräuter bieten vielseitige und effektive Unterstützung.
Probiere eine der vorgestellten Kräuter-Kuren für Hunde aus und beobachte, wie dein Hund davon profitiert. Mit der richtigen Unterstützung kommt dein Vierbeiner gesund und vital durch die kalte Jahreszeit.
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Wenn du mehr über Kräuter wissen möchtest, wie ihre Heilwirkungen, Anwendungsmöglichktein und mehr, dann lies meine Artikelserie zur Phytotherapie für Hunde.