Jack Russell Terrier richtig ernähren: Was kommt in den Napf?

Zuletzt aktualisiert am 6. Oktober 2024

Der Jack Russell Terrier ist eine kleine, aber ziemlich energiegeladene Hunderasse und wurde von dem Pfarrer John Jack Russell ursprünglich im 19. Jahrhundert in England gezüchtet.

Jack Russell Terrier ist ein beliebter Hund.

John Russell war 1873 auch einer der Gründungsmitglieder des Kennel Club. Sein Ziel war es, einen Hund zu schaffen, der klein genug war, um Füchse aus ihren Bauten zu treiben, aber gleichzeitig mutig und zäh genug, um eigenständig zu arbeiten. So entstand der Jack Russell Terrier, der sich durch seine Intelligenz, Ausdauer und sein ausgeprägtes Jagdverhalten auszeichnet.

Die Rasse hat sich seitdem weiterentwickelt und ist heute nicht nur für ihre Arbeitsfähigkeit, sondern auch als treuer und fröhlicher Familienhund bekannt.

👉Ich weiß das, denn mein Leben hat über 16 Jahre lang zwar kein Jack Russell so doch ein Parson Russell Terrier Namens Leo begleitet, was fast das gleiche ist. Falls du den Unterschied nicht kennst, kannst du dazu weiter unten im Beitrag ein paar Infos finden.

Auf einer Skala der beliebtesten Hunderassen steht der kleine Terrier übrigens auf Platz 4.

Um die Gesundheit des Jack und auch des Parson Russell Terrier bestmöglich zu unterstützen, ist die richtige Ernährung natürlich essenziell.In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Jack Russell Terrier optimal fütterst, um ihn fit, gesund und voller Lebensfreude zu halten.

Hundeernährung im 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert, als der Jack Russell Terrier von Reverend John Russell gezüchtet wurde, gab es noch keine kommerzielles Hundefutter wie heute. Die Ernährung von Hunden, insbesondere von Arbeitshunden wie dem Jack Russell Terrier, war stark von den verfügbaren Nahrungsmitteln und den spezifischen Ernährungsgewohnheiten der jeweiligen Region abhängig. Hunde wurden oft mit Nahrungsresten der Menschen oder lokal verfügbaren Zutaten gefüttert.

Typische Nahrungsquellen für Hunde im 19. Jahrhundert:

  1. Tierische Abfälle: Hunde bekamen häufig die Reste von Schlachtungen oder das, was für Menschen ungenießbar war. Innereien, Knorpel und Knochen bildeten oft die Grundlage der Ernährung.
  2. Getreide und Haferbrei: Im ländlichen England, wo der Jack Russell Terrier hauptsächlich gehalten wurde, wurde den Hunden oft eine Mischung aus gekochtem Hafer, Brot und tierischen Abfällen gefüttert. Haferbrei war ein häufiger Bestandteil, da Hafer leicht verfügbar und preiswert war.
  3. Gemüse und Wurzeln: Auch Reste von Wurzelgemüse wie Kartoffeln oder Karotten wurden an die Hunde verfüttert, besonders wenn sie mit anderen Zutaten wie Fleischresten vermischt wurden.
  4. Futterreste: Hunde, die als Arbeitstiere gehalten wurden, erhielten oft die Reste des menschlichen Essens – was zur damaligen Zeit weniger verarbeitete und gesündere Lebensmittel als heute bedeutete. Suppenreste, Grütze und Eintöpfe, die von den Mahlzeiten übrig blieben, wurden häufig genutzt.

Ernährungsgewohnheiten des Jack Russell Terriers

Da der Jack Russell Terrier ursprünglich als Jagdhund gezüchtet wurde, konnte er auch während der Jagd kleine Tiere wie Kaninchen oder Mäuse fangen und fressen, um seinen Energiebedarf zu decken. Die Hunde waren dafür bekannt, robust und anpassungsfähig zu sein, was auch bedeutete, dass sie sich an die verschiedenen Nahrungsquellen anpassen konnten, die ihnen zur Verfügung standen.

Im Vergleich zu modernen Ernährungsempfehlungen war die Fütterung im 19. Jahrhundert eher instinkt- und bedarfsbasiert. Es gab keine genauen Nährstoffzusammensetzungen, und die Hunde erhielten ihre Proteine und Fette vor allem aus tierischen Abfällen, die bei den damaligen Schlachtungen oder der Jagd anfielen.

Die Grundlagen: Hochwertige Ernährung für das kleine Energiebündel

Der Jack Russell Terrier hat einen hohen Stoffwechsel und einen ausgeprägten Bewegungsdrang, benötigt jedoch aufgrund seiner kleinen Körpergröße nicht allzu große Mengen an Futter. Seine Ernährung sollte auf hochwertige Proteinquellen, gesunde Fette und komplexe Kohlenhydrate ausgelegt sein.

  • Proteine sind wichtig, um die Muskelmasse zu erhalten und den hohen Energiebedarf zu decken. Fleisch oder Fisch sollten wichtige Bestandteile des Futters sein. Achte darauf, dass der Proteingehalt mindestens 20–25 % beträgt.
  • Fette liefern die notwendige Energie für die aktiven Phasen deines Hundes. Gute Fettquellen sind beispielsweise Lachsöl, das gleichzeitig wertvolle Omega-3-Fettsäuren enthält und das Fell gesund hält. Du kannst deinem Jacky auch mal Leinöl oder Algenöl geben.
  • Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Reis oder Hafer sorgen für eine gleichmäßige Energiefreisetzung. Solche komplexen Kohlenhydrate helfen dabei, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und liefern Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen.

Jack Russell Terrier frisst Nassfutter.

Was kann man aus der ursprünglichen Ernährung der Rasse lernen?

Lies ruhig noch einmal nach, was weiter oben steht unter Typische Nahrungsmittel im 19. Jahrhundert. Egal ob du selber Rationen erstellst oder Fertigfutter gibst, das kannst du berücksichtigen.

👉Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die kleinen Jackies gerne Getreideprodukte fressen. Nudeln waren die Favorites von unserem Leo. Aber auch Haferbrei hat er verschlungen. Gemüse war nicht so seins, was dann aber mit den Leckereien wie Nudeln und Fleisch so vermischt wurde, dass er es gefressen hat. Fleisch mochte er gerne, jedoch nicht jedes Fleisch. Brot als Leckerchen fand er toll. Essensreste von Nudelaufläufen oder Suppen und ähnlichem waren meist der Hit. Mäuse mochte er übrigens auch.

Probiere aus, was dein Jacky mag. Fange mit kleinen Dingen an und taste dich langsam weiter vor durch den eigenen Speiseplan. Fertigfutter mochte unser Jacky übrigens gar nicht so gerne, außer wenn es mit Essensresten gemischt war. Das kannst du auch probieren.

Die richtige Portionsgröße: Weder zu viel noch zu wenig

Jack Russell Terrier neigen aufgrund ihrer kleinen Körpergröße dazu, bei falscher Fütterung schnell an Gewicht zuzulegen. Denke daran: 1 Kilo hört sich nicht viel an, wenn der Hund aber gerade einmal 8 Kilo wiegt und dann 1 Kilo zulegt, ist das sehr wohl viel!!

Gleichzeitig verbrauchen sie viel Energie, wenn sie ihren natürlichen Jagd- und Bewegungstrieb ausleben. Deshalb ist es wichtig, die richtige Futtermenge zu finden. Ein erwachsener Jack Russell benötigt je nach Gewicht und Aktivität in der Regel zwischen 300 und 450 Gramm Futter pro Tag, verteilt auf zwei bis drei Mahlzeiten. Achte darauf, regelmäßig das Gewicht deines Hundes zu überprüfen, um sicherzustellen, dass er die richtige Menge bekommt. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie man Rationen erstellt, schau mal HIER rein.

  • Welpen und Junghunde müssen häufiger gefüttert werden, etwa drei bis vier Mal am Tag, da sie mehr Energie und Nährstoffe benötigen, um gesund zu wachsen.
  • Ältere Hunde haben oft einen geringeren Energiebedarf. Hier sollten die Portionsgrößen entsprechend reduziert und das Futter Senior-gerecht umgestellt werden, um Übergewicht und Gelenkprobleme zu vermeiden.

Zusätzliche Leckereien und Snacks: Mit Bedacht füttern

Snacks und Leckerlis gehören zum Hundealltag dazu, vor allem bei einer so intelligenten und lernfreudigen Rasse wie dem Jack Russell. Sie können als Belohnung beim Training oder einfach zur Bindungsförderung eingesetzt werden. Aber Vorsicht: Zu viele Leckerlis können schnell zu Übergewicht führen.

  • Wähle gesunde Leckerlis wie getrocknetes Gemüse oder backe selb Leckerlis
  • Vermeide stark zuckerhaltige oder fettige Snacks.
  • Achte darauf, dass die täglichen Leckereien nicht mehr als 10 % der gesamten Kalorienaufnahme ausmachen.

Was sollte vermieden werden? Schädliche Lebensmittel für Jack Russell Terrier

Bestimmte Lebensmittel sind für Jack Russells und Hunde im Allgemeinen giftig und sollten vermieden werden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Schokolade
  • Trauben und Rosinen
  • Macadamianüsse
  • Alkohol
  • Xylit

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Vegetarische Ernährung für Jack Russell Terrier: Geht das?

Die vegetarische Ernährung für Hunde ist ein kontroverses Thema. Der Jack Russell Terrier ist recht gut an die Ernährung mit pflanzlichen Komponenten angepasst und es ist durchaus möglich, ihn vegetarisch zu ernähren. Wie bei anderen Rassen auch ist es jedoch sehr wichtig, seine Nährstoffbedürfnisse zu berücksichtigen. Eine vegetarische Ernährung erfordert spezielle Futterzusätze, um den Bedarf an Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen zu decken.

  • Proteinersatz: Hochwertige pflanzliche Proteinquellen wie Milchprodukte, Eier, Linsen, Erbsen, Kichererbsen oder Soja können Fleisch ersetzen. Achte darauf, dass der Proteingehalt im Futter hoch genug ist.
  • Vitamin B12 und Taurin: Diese beiden Nährstoffe fehlen oft in pflanzlichen Lebensmitteln und müssen in einer vegetarischen Diät unbedingt ergänzt werden.
  • Gesunde Fette: Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren aus Quellen wie Leinöl und Kokosöl sind notwendig, um die Haut- und Fellgesundheit zu unterstützen.

Spezielle Bedürfnisse: Ernährung bei gesundheitlichen Problemen

Wie bei allen Hunderassen kann es auch beim Jack Russell Terrier zu gesundheitlichen Problemen kommen, die eine spezielle Ernährung erfordern. Typische Probleme sind:

  • Gewichtsprobleme: Neigt dein Hund zu Übergewicht, solltest du kalorienreduziertes Futter in Betracht ziehen bzw. die Futtermenge entsprechend anpassen.
  • Gelenkprobleme: Ältere Jack Russells können Gelenkprobleme entwickeln. Hier können Futtermittel mit einem höheren Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Glucosamin und Chondroitin hilfreich sein.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Wie bei anderen Hunderassen kann es auch beim Jack Russell Terrier zu Unverträglichkeiten auf bestimmte Nahrungsmittel kommen. In solchen Fällen solltest du diese Nahrungsmittel natürlich unbedingt meiden.

Bei speziellen gesundheitlichen Herausforderungen ist es immer ratsam, Rücksprache mit dem Tierarzt oder auch Tierheilpraktiker zu halten.

Last but not least: Was ist der Unterschied zum Parson Russell Terrier?

Der Parson Russell Terrier trägt den Namen “Parson” aufgrund seines Züchters, Reverend John (Jack) Russell, der ein anglikanischer Pfarrer (englisch: “Parson”) war. Der Begriff „Parson“ bedeutet „Pfarrer“ und bezieht sich direkt auf den Beruf des Gründers dieser Rasse. John Russell züchtete die Terrier im 19. Jahrhundert, um einen robusten, ausdauernden Hund für die Fuchsjagd zu schaffen, der sowohl unter- als auch oberirdisch effektiv arbeiten konnte.

Der Parson Russell Terrier wurde als eine Version des ursprünglichen Jack Russell Terriers weiterentwickelt und in verschiedenen Hundeverbänden später als eigene Rasse anerkannt. Der Name „Parson Russell Terrier“ dient dazu, den klassischen Jagdterrier, wie er von Reverend Russell entwickelt wurde, von anderen Linien, wie dem kürzer gebauten Jack Russell Terrier, zu unterscheiden.

Der Name „Parson“ würdigt also sowohl den Ursprung als auch den Beruf von Reverend Russell, während die Rasse selbst die Eigenschaften und den Typ des Terriers widerspiegelt, den er ursprünglich geschaffen hat.

Quellen u. a.:
Fédération Cynologique Internationale (FCI)
http://www.mausehund.com/html/geschichte.html
https://epicdogsupply.com/what-did-dogs-eat-before-dog-food/
https://www.sewhistorically.com/history-of-dog-food/

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