Fett macht Mensch und Hund krank – Alarmstufe rot

Zuletzt aktualisiert am 26. August 2024

Fett macht krank! Dass Übergewicht ein hohes Gesundheitsrisiko birgt, wissen wir schon lange. Im Zuge der aktuellen Pandemie geben Wissenschaftler dem aber noch einmal eine ganz neue Bedeutung.

Einer wissenschaftlichen Analyse zufolge haben Menschen mit Adipositas (Fettleibigkeit):

  • 46,0% höheres Risiko an COVID-19 zu erkranken
  • 113% höheres Risiko für Krankenhausaufenthalte
  • 74% höheres Risiko für die Aufnahme auf eine Intensivstation
  • 48% höheres Risiko an COVID-19 zu versterben

Im British Medical Journal (BMJ) erschien kürzlich ein Artikel darüber, dass es höchste Zeit ist, den Schutz vor Erkrankungen wie Covid 19 anders auszurichten und dass die Lebensmittelindustrie zur Rechenschaft gezogen werden sollte, nicht nur für die Adipositas-Pandemie, sondern auch für die Schwere der Covid-19-Krankheit und ihre verheerenden Folgen. Die Regierung müsse mehr tun, um die Branche zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Ernährung spielt eine maßgebliche, wenn nicht gar die wichtigste Rolle bei der Vermeidung von Erkrankungen. Wer fett ist, hat ein stark erhöhtes Risiko für diverse Erkrankungen. Übergewicht entsteht in erster Linie durch die heute übliche industrialisierte Ernährung.

Wie groß das Problem mit der falschen Ernährung und Übergewicht weltweit ist, ist schon lange bekannt. Und dass die Politik sich bisher so schwertut, die Lebensmittelindustrie diesbezüglich zu regulieren, ist eigentlich ein Skandal.

Der Wissenschaftler Graham MacGregor, Professor für Kardiologie in London, setzt sich schon seit Jahren dafür ein, dass der Nahrungsmittelindustrie endlich mal die “Daumenschrauben angelegt werden”. Er und andere Wissenschaftler sagen:

… dass die Lebensmittelindustrie nicht nur für die Adipositas-Pandemie verantwortlich ist, sondern auch für die Schwere der Covid-19-Krankheit und ihre verheerenden Folgen.

Wie eine gesunde, nachhaltige Ernährung gestaltet werden sollte, zeigt der Report der EAT-Lancet-Kommission, der 2019 veröffentlicht wurde.

Auch fette Hunde sterben früher!

Auch für unsere Hunde stellt Übergewicht ein Gesundheitsrisiko dar, das wissen wir ebenfalls schon lange. Eine neuere Studie von 2018 hat dies noch einmal bestätigt und gezeigt, dass die Lebenserwartung von Hunden bis zu 2 Jahre reduziert werden kann, wenn der Hund zu dick ist.

2 Jahre sind ziemlich viel für ein Hundeleben. Ursache ist natürlich nicht das Übergewicht selber, sondern die vielen Erkrankungen, die dadurch ausgelöst werden, wie z. B. Herz-Kreislauferkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Diabetes, etc.

Fette Hunde sterben früher

Ab 10 % Übergewicht spricht man von einer beginnenden Adipositas (Fettleibigkeit). 20 % Übergewicht wird als manifeste Adipositas eingestuft. In Zahlen heißt das, ein Hund, der ein Normalgewicht von 10 kg hat, ist mit 12 kg Gewicht krankmachend übergewichtig.

Einer Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) zufolge sollen rund 52 Prozent der Hunde und Katzen übergewichtig sein. Das ist über die Hälfte!! Alarmierend ist auch, dass die Lebenserwartung von Hunden, zumindest von Rassehunden, rückläufig sein soll, wie vom britischen The Kennel Club 2016 dokumentiert wurde.

Als hauptsächliche Ursachen für Übergewicht kann man wohl eine falsche Fütterung, jedoch auch die  heute übliche, regelrechte Überschwemmung des Organismus mit Medikamenten, die die Entwicklung und Erhaltung einer gesunden, ausgewogenen Bakterienbesiedlung im Darm geradezu torpedieren, ansehen. Denn die Darmbewohner steuern maßgeblich mit, was bevorzugt gefressen wird und wie viel Energie aus den Nahrungsmitteln gewonnen wird.

Die Pandemie ist ein Katalysator!

Was in den vergangenen Jahren fleißig ignoriert wurde, kommt jetzt durch diese unselige Pandemie ans Tageslicht. Es wird immer deutlicher, dass fett sein nicht einfach ein Schönheitsfehler ist und wie die verschiedenen Industrien die Gesundheit massiv und wissentlich gefährden.

Die Nahrungsmittelindustrie und die Pharmaindustrie machen uns und auch unsere Hunde zu fett  und krank. Und wie das ein gesellschaftliches Problem werden kann, wenn die Minderheit zur Mehrheit geworden ist, erleben wir aktuell.

Der dänische Mediziner Peter Gøtzsche meinte 2015 gar, dass die Pharmaindustrie mehr Menschen umbringen würde, als die Mafia. Er hält das, was die Pharmaindustrie macht, einem Artikel in der DAZ.online zufolge regelrecht für organisiertes Verbrechen.

Zeit also, umzudenken …

Dein Hund ist zu fett? Das kannst du tun:

Die beste Strategie gegen Übergewicht ist natürlich die Vermeidung. Das heißt, bei kleinsten Anzeichen sollte entgegengewirkt werden. Dabei geht es nicht alleine darum, dem Hund weniger Futter zu geben. FDH (Friss die Hälfte) ist nicht die Lösung für das Problem Übergewicht – nicht beim Mensch und auch nicht beim Hund.

Ein gesunder Organismus mit einer ausgewogenen Ernährung und Lebensweise wird nicht einfach so übergewichtig werden, es sind mehr Faktoren, die eine Rolle spielen. Daher ist sowohl bei der Vermeidung als auch bei der Reduzierung von Übergewicht immer eine ganzheitliche Vorgehensweise zu wählen:

  1. Die Fütterung sollte ausgewogen (auch in der Menge!), nährstoffreich und die Darmbakterien optimal unterstützend gestaltet sein. Wenn du deinen Hund mit selbsterstellten Rationen versorgst, heißt das, neben den wichtigen Nährstoffen sollten z. B. auch gute Ballaststoffe in ausreichendem Maß enthalten sein. Der Trend, Hunde getreidefrei und mit wenigen Kohlenhydraten zu füttern wirkt dem entgegen, ist also NICHT zielführend. Auch beim Fertigfutter zählt NICHT der hohe Fleischanteil und das Fehlen von Getreide, sondern ausgewogene Zutaten. Am besten kombinierst du Fertigfutter mit frischen Nahrungsmitteln.
  2. Medikamente sollten nur dann gegeben werden, wenn sie WIRKLICH unvermeidbar sind. Der heute übliche Umgang mit Antibiotika, Impfungen, Wurmkuren, Antiparasitika in der Veterinärmedizin macht unsere Hunde krank!! Es gibt genug Alternativen dazu, Antibiotika als Beispiel sind ein Notfallmedikament, der heutige Umgang damit ist MISSBRAUCH!
  3. Bewegung an frischer Luft ist ein wichtiger Faktor, um die Versorgung mit Energie und den Verbrauch ins Gleichgewicht zu bringen. Dabei gilt aber auch für unsere Hunde, dass eine gemäßigte, regelmäßige Bewegung gesünder ist, als hier und da der Sprint. Der Stoffwechsel wird angeregt, ohne dass der Organismus und der Bewegungsapparat unnötig belastet werden.

Wann ist der Hund überhaupt zu dick?

Hundehaltern fällt es oft schwer, einzuschätzen, ab wann ihr Hund zu fett ist. Die folgende Grafik zeigt optisch, ab wann der Hund abnehmen sollte:

Ist der Hund schon fett?

Hilfreich sein können auch folgende Punkte:

  • Die Taille des Hundes sollte sichtbar sein
  • Die Rippen sollten nicht sichtbar, jedoch tastbar sein
  • Auf dem Brustkorb ist eine dünne Fettschicht zu fühlen

Wenn du die genannten Faktoren bei der Versorgung deines Hundes berücksichtigen möchtest, findest du hier im Blog eine Vielzahl an Beiträgen, die dir als Leitfaden dienen können. Und falls du tiefer in die Matherie einsteigen möchtest, kannst du z. B. in meinem Online-Kurs zur wichtigen Darmflora lernen, was man darüber wissen sollte.

Quellen:
Covid-19: What we eat matters all the more now: https://www.bmj.com/content/370/bmj.m2840
Obesity and covid-19: the role of the food industry: https://www.bmj.com/content/369/bmj.m2237?ijkey=606c8f46425aacfb2ccc4082a18224ae2a7f20b0&keytype2=tf_ipsecsha
Übergewicht erhöht COVID-19-Mortalität entscheidend: https://www.gelbe-liste.de/nachrichten/adipositas-erhoeht-covid-19-mortalitaet
Pressemitteilung Eurostaat 2016: Fast jeder sechste Erwachsene in der EU gilt als adipös: https://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/7700903/3-20102016-BP-DE.pdf/70d4d04a-f24b-47dc-b69d-e3a677774480
Viele Hunde und Katzen in Deutschland sind zu dick: https://ga.de/news/wissen-und-bildung/ueberregional/viele-hunde-und-katzen-in-deutschland-sind-zu-dick_aid-43797103
Kennel Club dokumentiert sinkende Lebenserwartung der Rassehunde: http://petwatch.blogspot.com/2016/03/kennel-club-dokumentiert-sinkende.html

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