Zuletzt aktualisiert am 3. September 2023
Hunde sind unsere treuen Begleiter, doch manchmal zeigen sie Verhaltensweisen, die uns besorgt machen. Einige Hunde sind nervös, leicht erregbar und scheinen nie zur Ruhe zu kommen. Die Gründe für solches Verhalten können vielfältig sein, von schlechter Prägung bis hin zu traumatischen Erlebnissen. Doch wusstest du, dass auch die Ernährung eine Rolle spielen und sich auf sein Verhalten auswirken kann?
Ja, tatsächlich können die Nährstoffe im Futter Einfluss auf das Gehirn, die Emotionen und das allgemeine Wohlbefinden haben. Kann die Ernährung also das Verhalten deines Hundes beeinflussen? Die Antwort ist ein klares Ja.
Wie Nährstoffe das Verhalten beeinflussen können
Nährstoffe können das Verhalten deines Hundes in vielerlei Hinsicht beeinflussen, und zwar in beide Richtungen. Eine ausgewogene Ernährung kann zu einem emotionalen Gleichgewicht beitragen, während eine unausgewogene Ernährung Unruhe oder Stress verstärken kann.
In meinem Artikel zur Silvester-Angst bei Hunden bin ich auch schon einmal darauf eingegangen, wie man über Nährstoffe für mehr Ruhe im Hund sorgen kann.
Einige wichtige Nährstoffe, die dein Hund benötigt und wie sie sein Verhalten beeinflussen können:
Mikronährstoffe
- B-Vitamine: Diese werden oft als “Nervennahrung” bezeichnet, da sie beruhigend und stressmindernd wirken. Vitamin B3 hat sogar eine ähnliche Wirkung wie angstlösende Beruhigungsmittel im zentralen Nervensystem. Ein Mangel an bestimmten B-Vitaminen kann zu nervösen Symptomen führen, die das Verhalten eures Hundes beeinflussen.
- Vitamin D: Dieses Vitamin spielt eine wichtige Rolle in der Regulation des Glückshormons Serotonin. Ein Mangel an Vitamin D kann strukturelle Veränderungen im Gehirn verursachen und die Verwertung von Dopamin sowie die Synthese von Noradrenalin beeinträchtigen.
- Zink: Zink ist entscheidend für die Gehirnfunktionen und ein Mangel kann zu Reizbarkeit, Unruhe, Stimmungsschwankungen und sogar Depressionen führen.
- Magnesium: Auch Magnesium hat eine beruhigende Wirkung und ein Mangel kann zu nervösen Symptomen und übermäßiger Reizbarkeit führen.
- Jod: Jod spielt eine Rolle bei vielen Körperfunktionen und ein Mangel kann sich in Form von Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwächen äußern, was sich wiederum auf das Verhalten auswirken kann.
Makronährstoffe
- Tyrosin: Diese Aminosäure wird als “Aminosäure für die gute Stimmung” bezeichnet. Ein Mangel kann zu Konzentrationsstörungen und mangelnder Motivation führen. Chronischer Stress, Schlafmangel oder auch starke emotionale Belastung erhöhen den Bedarf an Tyrosin sogar. Zuviel darf es aber auch nicht sein, da Tyrosin an der Blut-Hirn-Schranke mit Tryptophan konkurriert, das ja bekanntlich für die Bildung von Serotonin, dem “Glückshormon”, benötigt wird. Mais enthält als Beispiel viel Tyrosin.
- Omega-3-Fettsäuren: Omega-3 hat eine stimmungsaufhellende Wirkung und ist entscheidend für die Gehirnfunktion. Es wird sogar in der Therapie von Depressionen, Angstzuständen und AD(H)S eingesetzt.
- Kohlenhydrate: Kohlenhydrate können die Aufnahme von Tryptophan unterstützen, das benötigt wird, um das Glückshormon Serotonin zu bilden.
Darmbakterien und Verhalten
Die Gesundheit des Darms spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle im Verhalten deines Hundes. Bifidobakterien, als “gute Bakterien” bekannt, wirken antidepressiv, stimmungsaufhellend und reduzieren Ängste und Stresssymptome. Sie können sogar die Produktion von Serotonin, dem Glückshormon, fördern. Die Zusammensetzung der Darmflora wird durch die Ernährung beeinflusst, und Ballaststoffe unterstützen den Darm und seine Bewohner. Der Darm ist eng mit dem Gehirn verbunden und die richtige Bakterienbesiedlung kann die Bildung von Tryptophan fördern.
Insgesamt zeigt sich, wie wichtig eine gesunde und ausgewogene Ernährung für das Wohlbefinden und Verhalten deines Hundes ist. Es ist also nicht nur wichtig, auf sein Futter zu achten, sondern auch sicherzustellen, dass es die richtigen Nährstoffe enthält, um ein ausgeglichenes Verhalten zu fördern. Denk daran, dass die Ernährung deines Hundes nicht nur seinen Körper, sondern auch seine Gefühle und sein Verhalten beeinflussen kann.
Ein sehr interessanter und lehrreicher Artikel. Danke!
Danke ebenso 😀
Es ist beruhigend zu wissen, dass wir als Hundebesitzer einen Einfluss darauf haben, wie sich unsere pelzigen Begleiter fühlen und verhalten, einfach durch das, was wir ihnen zum Essen geben. Danke für diesen Beitrag!