Eier im Hundenapf – was du beachten solltest

Aktualisiert am 12. Juli 2024

Eier sind nicht nur eine gute Proteinquelle, sie enthalten noch viele weitere gute Nährstoffe. In einer vegetarischen Hundeernährung können sie eine wichtige Proteinquelle sein. Die allermeisten Hunde finden Eier – egal in welcher Form – lecker. Manche Hunde fressen sogar das ganze Ei inklusive Schale sehr gerne. Ist das Ok? Und wie soll man Eier füttern – roh oder gekocht? Sind Eier auch für den Hund gesund oder können sie sogar schaden?

Eier im Hundenapf

In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie du Eier in die Hundeernährung integrieren kannst und was du beachten solltest.

Welche Nährstoffe enthalten Eier

Zunächst einmal sind Eier dafür bekannt, dass sie viel Protein enthalten (Anteil etwa von 30 %), das noch dazu eine hohe biologische Wertigkeit hat. Die hohe biologische Wertigkeit bedeutet, dass das Ei alle essentiellen Aminosäuren (aus denen werden die Proteine ja gebaut) in optimaler Zusammensetzung enthält.

Im Eigelb ist ein guter Anteil essentielle Fettsäuren – besonders Linolsäure – enthalten. Außerdem enthalten Eier die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K sowie die Vitamine B6, B12, Folsäure, Pantothensäure und Thiamin. Mineralstoffe sind ebenfalls in geringen Mengen enthalten.

Mit oder ohne Schale füttern?

Da Eierschalen einen hohen Gehalt an Calcium enthalten, sind sie eine gute Calciumquelle für den Hund. Der Calciumbedarf ist ja relativ hoch und kann über die üblichen Nahrungsmittel nicht gedeckt werden. Nur wenn der Hund bei der Frischfütterung auch Knochen frisst, bekommt er i. d. R. genug Calcium. Allerdings ist die Knochenfütterung nicht unumstritten und man sollte Knochen nur füttern, wenn sich Hund und Halter damit wohlfühlen.

Zurück zu den Eierschalen: Diese bestehen zu etwa 37 % aus Calcium (Calciumcarbonat). Die Schale von einem Ei wiegt etwa 10 g und enthält folglich etwa 3700 mg Calcium. Damit könnte man bei einem Hund, der 10 kg wiegt, den Calciumbedarf von 5 Tagen decken.

Üblicherweise macht man das jedoch eher nicht, indem man ganze Eier füttert, sondern indem man die Eierschalen pulverisiert und das Pulver in kleineren Mengen zum Futter gibt.

Wer Fertigfutter füttert oder eine Komplettergänzung zum Futter gibt, sollte keine Eierschalen zusätzlich füttern, da der Hund schon ausreichend Calcium erhält.

Roh oder gekocht?

Früher hatten rohe Eier den Ruf, sehr gesund zu sein. Ich erinnere mich, dass ich als Kind noch einen Mix aus rohem Ei mit frisch gepresstem Orangensaft trinken musste, weil das ein toller Nährstoffbooster sein sollte. Mittlerweile sieht das etwas anders aus.

Eigelb enthält zwar viel Biotin, was sehr gut für Haut und Hundefell ist. Im rohen Eiweiß ist jedoch Avidin enthalten. Das ist ein Stoff, der Biotin bindet und so deutlich schlechter für die Nährstoffaufnahme verfügbar macht. Außerdem enthält das rohe Eiweiß einen Trypsinhemmstoff (Trypsin ist ein Verdauungsenzym), der die Eiweißverdauung beeinträchtigt. In Studien hat man festgestellt, dass der Hemmstoff die verwertbare Eiweißmenge um fast die Hälfte reduziert.

Daher sollte man das Ei entweder gegart füttern oder nur das Eigelb alleine roh füttern. Das ist in Bezug auf Biotin insofern empfehlenswert, da dieses, wie andere B-Vitamine auch, hitzeempfindlich ist.

Eier für den Hund

Ansonsten kann man Eier gekocht, als Rührei oder auch Spiegelei füttern. Eine sehr leckere Variante ist beispielsweise das Bauernfrühstück, das dein Hund bestimmt lieben wird.

Können Eier schädlich sein?

Dass der Verzehr von Eiern den Cholesterin-Spiegel ungünstig erhöht, gilt mittlerweile ja als überholt. Eier sind also nicht schädlich, auch für Hunde nicht. Allerdings enthalten Eier relativ viele schwefelhaltige Aminosäuren, was bei manchen Hunden und/oder bei einer hohen Menge zu verstärkten Blähungen führen kann.

Wieviele Eier darf der Hund fressen?

Aufgrund der blähenden Eigenschaften muss man bei jedem Hund individuell gucken, wie hoch die gefütterte Menge an Eiern sein darf. Generell kann man sagen, dass je nach Größe des Hundes 1-3 Eier in der Woche angemessen sind.

Besonders der Haut- und Fellgesundheit kann man etwas Gutes tun, indem man dem Hund 1-2-mal die Woche ein rohes Eigelb zum Futter gibt. Das Eiweiß kann man dann alleine in der Pfanne garen und ebenfalls füttern.

Natürlich hängt die gefütterte Menge auch von der Fütterungsart ab, mit der der Hund versorgt wird.

Eier in der vegetarischen Fütterung

In einer vegetarischen Fütterung dienen Eier sowie Milchprodukte oder auch Hülsenfrüchte der Ersatzversorgung mit Proteinen. Auch hier sollte auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Fütterung geachtet werden, damit der Hund alle essentiellen Aminosäuren sowie auch die weiteren wichtigen Nährstoffe bekommt.

Eier für den Hund

Wer den Hund gerne vegetarisch füttern möchte, sollte sich auf jeden Fall umfassend informieren. In meinem Online-Kurs Leitfaden für die vegetarische Hundeernährung sowie auch in meinem Buch Veggie Feeding kann man sich als Beispiele ausführlich darüber informieren.

Dir gefällt der Inhalt und du möchtest ihn gerne teilen?

Hinweis zum Copyright: Das Teilen meiner Artikel auf sozialen Medien wie z. B. Facebook sowie auch das Verlinken zu meinen Artikeln ist jederzeit erlaubt, ohne dass dafür meine Genehmigung eingeholt werden muss. Vervielfältigungen oder Nachveröffentlichungen z. B. auf anderen Internetseiten oder auch in gedruckter Form dürfen nur mit meiner schriftlichen Genehmigung erfolgen.

Hinweis zu Kommentaren

Die Kommentare auf dieser Seite werden moderiert und müssen von mir zur Veröffentlichung freigeschaltet werden. Die Freischaltung erfolgt i. d. R. innerhalb von 24 Stunden. Bitte sei freundlich, auch wenn du Kritik äußern möchtest. Ich freue mich auf deine Meinung!

2 Kommentare

    • Hallo liebe Anita,

      Calcium ist wasserlöslich, daher kann beim Kochen in Wasser ein Teil des Calciums ins Kochwasser übergehen. Wieviel dabei rausgelöst wird, hängt sicher auch von der Kochzeit ab. In einem Eierkocher oder auch beim Kochen mit dem Thermomix werden die Eier dampfgegart, das könnte dem entgegenwirken.

      Liebe Grüße, Anke

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*