Hunde in freier Natur: was würden sie fressen?

Zuletzt aktualisiert am 15. Januar 2023

Kürzlich lass ich unter einem Facebook-Beitrag zur Hundeernährung in einem Kommentar, es wäre doch hilfreich sich zu fragen, was Hunde in freier Natur fressen würden, wenn es uns Menschen nicht geben würde … Hunde in freier Natur ohne Menschen? 🤔

Hund in freier NaturWas also würde der kleine Chihuahua wohl fressen, wenn er ganz alleine im Wald leben würde?

Ja, ich bin sicher, er würde sich satt fressen an kleinen süßen Eichhörnchen, an Mäusen und allem, was ihm unterhalb seiner Größe über den Weg hoppelt. Natürlich würde er keine Maiskolben anknabbern und keine Getreidehalme (die es ohne Menschen ja eh beide nicht gäbe). Nein, er würde keine Nudeln und keinen Getreidebrei fressen, die von uns Menschen erfunden wurden. Kartoffeln könnte er auch keine ausbuddeln, da niemand sie anpflanzen würde.

Abends würde er sich eine Kuhle im Boden buddeln und gemütlich reingekuschelt in einen tiefen Schlaf fallen, weil er am Tag so fleißig war. So würde er glücklich und zufrieden steinalt werden, wenn er nicht vorher von einem Fuchs verspeist wurde …

Finde den Fehler …

Hunde in freier Natur wären gar keine Hunde

Nein, den Hund in freier Natur kann es gar nicht geben. Scheinbar gibt es Menschen, denen nicht klar ist, dass es Hunde ohne uns Menschen überhaupt nicht geben würde. Hunde sind domestizierte Tiere, die es in der freien Wildbahn schlicht nicht gibt. Es gibt keine wilden Hunde.

Selbst die Dingos in Australien sind keine richtigen Wildhunde. Es heißt, der Dingo sei ein Haushund, der schon vor Jahrtausenden verwilderte. Jedoch ist es gar nicht abschließend geklärt, wie genau die Evolution bei diesen Wildhunden vonstattenging. Laut Erbgutanalysen sollen Dingos zwischen Wölfen und wolfsähnlichen Hunderassen stehen und Zoologen streiten darüber, ob die Tiere eine eigene Spezies darstellen.

Straßenhunde sind Hunde in freier Natur

Straßenhunde sind also so gesehen die einzigen Hunde, die in der “freien Natur” leben könnten. Da wollen sie jedoch offensichtlich gar nicht leben sondern ziehen es vor, in der Nähe der Menschen zu bleiben. Dort versorgen sie sich (oder werden versorgt) zu einem Großteil mit den Essensresten der Menschen.

Hunde in freier Natur

Jagen tun sie auch schon mal, jedoch eher nicht zur Versorgung mit Nahrung, sondern mehr zum Spaß. Ja wissen die denn nicht, dass es viel gesünder für sie wäre, wenn sie auf diese Reste aus ungesundem Getreide etc. verzichten würden? Sind die denn blöd?

Schon Günther Bloch hat mit der Studie der Pizzahunde gezeigt, dass selbst Hunde, die im Wald leben – also quasi Hunde in freier Natur – eine Hausmannskost bevorzugen, die ihnen von Menschen zur Verfügung gestellt wird.

Hunde sind die Gefährten der Menschen

Hunde wie wir sie heute kennen, entstanden vereinfacht ausgedrückt durch von uns Menschen beeinflusste Selektion und später Zucht. Das bedeutet, es setzten sich bei den Hunden jene Eigenschaften durch, die uns Menschen am dienlichsten waren. So konnte der Hund zum engsten Gefährten des Menschen werden.

Über tausende Jahre haben Hunde sich an die Ernährungsgewohnheiten der Menschen angepasst. Diese Anpassungen waren wie bei uns Menschen natürlich regional unterschiedlich. Aus diesem Grund kann man die Ernährung eines Huskies nicht unbedingt mit der eines Windhundes vergleichen.

Auch freilebende Hunde bevorzugen die Nähe zu den Menschen und deren Nahrung. Es gibt keine (Haus)Hunde in freier Natur und folglich auch keine “natürliche” Ernährung von Hunden. Die Aussage “es wäre doch hilfreich sich zu fragen, was Hunde in freier Natur fressen würden, wenn es uns Menschen nicht geben würde” ist also blanker Unsinn, da es dann auch keine Hunde geben würde. It´s that simple 😉

Mehr zur Geschichte der Hundeernährung kannst du HIER nachlesen.

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4 Kommentare

  1. Ich finde den Text sehr informativ und es ist wichtig, dass Menschen sich bewusst machen, dass Hunde keine wilden Tiere sind, sondern von uns gezüchtet wurden. Auch wenn es ein weit verbreiteter Gedanke ist, dass Hunde in freier Natur leben könnten, ist dies nicht der Fall. Der Artikel gibt auch einen Einblick in die Anpassungen von Hunden an die Ernährungsgewohnheiten von Menschen und wie regional unterschiedlich diese sein können. Es ist wichtig zu betonen, dass Hunde eine von uns abhängige Spezies sind, die auf unsere Fürsorge und Versorgung angewiesen sind.

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