Roh oder nicht roh, das ist hier die Frage!

Zuletzt aktualisiert am 16. Februar 2022

Den Hund roh füttern ist IN. Viele Hundehalter plagen sich daher mit der Frage, ob sie ihren Hund roh füttern müssen, damit er gesund und artgerecht ernährt wird. Oft geraten sie bei der Beantwortung dieser Frage in einen Konflikt, weil z.B. gesagt wird, dass rohes Fleisch Keime bergen kann. Oder der Hund mag kein rohes Futter und sie fühlen sich schlecht, weil sie ihn nicht so gesund und artgerecht ernähren können, wie er es angeblich braucht …

In diesem Beitrag schauen wir uns die Argumente an, die angeblich FÜR eine Rohfütterung sprechen sollen, dann werfen wir einen Blick auf Argumente, die GEGEN eine Rohfütterung sprechen. Abschließend klären wir die Frage: Muss man einen Hund wirklich roh füttern, damit er gesund und artgerecht ernährt wird?

Welche Argumente sprechen FÜR eine Rohfütterung?

Hund = Wolf

Wir alle kennen es, das Totschlagargument: Der Hund stammt vom Wolf ab und der würde ja auch keinen Herd im Wald finden, um seine Mahlzeiten zu kochen. Das stimmt. Der Wolf kann in der Tat nicht kochen.

Der Wolf frisst aber auch kein Fleisch aus Massentierhaltung, er bekommt keine Impfungen, keine Wurmkuren, keine chemisch behandelten Nahrungsmittel und keine Antibiotika. Der in der Wildnis lebende Wolf wird im Durchschnitt auch keine 13, sondern eher 5-8 Jahre alt.

Der Wolf lebt auch nicht in einem Haus, schläft nicht im Hundekörbchen oder gar einem gemütlichen Bett. Er muss seine Nahrung durch Kräfte zehrende Jagd erbeuten und wird nicht 3x täglich gefüttert.

Der Darm und die Mikroben

Der Darm des Wolfes ist daran gewöhnt, mit Mikroben zurecht zu kommen, die er mit dem Beutetier aufnimmt, welches i. d. R. selber ein Leben in der freien Wildnis geführt hat. Auch das Beutetier hat keine Medikamente bekommen, keine Wurmkuren, keine chemischen Behandlungen, keine Antibiotika, keine künstlichen Hormone.

Der natürliche Lebensraum des Wolfes ist nicht der natürliche Lebensraum des Hundes. Der Darm des Hundes hat sich über tausende Jahre an die Fütterung mit menschlichen Resten angepasst. Eine Studie zeigte dazu, dass die hündische Darmflora auf Nahrungsmittel etwa so reagiert, wie die von uns Menschen. Hund und Mensch sind sich näher, als viele denken.

Ein Hund lebt längst nicht mehr wie ein Wolf, entsprechend sollte auch seine Ernährung anders gestaltet werden. Auch wenn der Verdauungstrakt beider sich anatomisch gesehen sehr gleicht, ist doch vieles beim Hund ganz anders als beim Wolf. Im Gegensatz zum Wolf ist der Hund durch Gene in seinem Erbgut auch gut in der Lage, Stärke zu verdauen.

“Auf dem Weg vom Wolf zum Hund hat sich nahezu alles verändert. Kein Organ blieb gleich.” sagt dazu auch die deutsche Verhaltenswissenschaftlerin Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen.

Roh = höhere Verdaulichkeit

Verdaulichkeit – was ist das überhaupt? Mit der Verdaulichkeit ist quasi gemeint, wie viel von dem Nahrungsmittel der Organismus tatsächlich verwerten kann. Oft wird behauptet, rohes Fleisch hätte eine höhere Verdaulichkeit als gekochtes Fleisch, der Hund hätte also mehr davon. Das stimmt aber eigentlich gar nicht.

Die Verdaulichkeit von Nahrungsmitteln ist auch von den weiteren Komponenten abhängig, nicht nur von ihrer Verarbeitung. Einer Studie zufolge liegt die Verdaulichkeit von Fleisch, das roh und ohne weitere Komponenten gefüttert wird, bei etwa 95%. Wird das Fleisch gegart, liegt die Verdaulichkeit bei etwa 93,5%. Die Unterschiede sind also marginal und nicht wirklich erwähnenswert. Werden beiden Variablen Kohlenhydrate in adäquater Menge zugefügt, sinkt die Verdaulichkeit leicht und liegt bei beiden etwa bei 92%.

Grundsätzlich kann man also sagen, dass sich die Verdaulichkeit von rohem und gekochtem Fleisch praktisch nicht unterscheidet.

Rohes Fleisch = nicht denaturiert

Denaturierung – viele meinen, weil das Wort “natur” da drin steckt, müsste eine DEnaturierung etwas schlimmes sein, also gegen die Natur. Denaturierung bedeutet jedoch ganz simpel, dass die Strukturen der Proteine aufgeschlossen werden. Ohne diese Denaturierung können die Proteine nicht weiter verarbeitet werden. Es ist ein ganz normaler Vorgang, der im Verdauungstrakt passiert.

Auch durch die Erhitzung findet eine Denaturierung der Proteine statt. Die Denaturierung im Magen erfolgt durch die Magensäure. Es macht aber nicht wirklich einen Unterschied, ob diese Denaturierung nun vorher durch das Garen passiert, oder eben bei der Verdauung.

Die Denaturierung ist kein wirklicher Nachteil, da sie lediglich bedeutet, dass die Struktur sich verändert. Beim Ei kann man das gut erkennen, es gerinnt wenn es gebraten wird.

Denaturierung ist also kein Nachteil, sondern so oder so ein normaler Vorgang.

Roh = mehr Nährstoffe

Ja, es ist gemeinhin bekannt, dass viele Nährstoffe durch Erhitzung reduziert werden. Es gibt aber auch  Nährstoffe, die werden durch Erhitzung erst aktiv.  Oder aber die Nahrungsmittel können ohne Erhitzung gar nicht erst gefüttert werden, wie z.B. Kartoffeln oder auch Hülsenfrüchte. Trotzdem, auch wenn sie erhitzt wurden, können diese Nahrungsmittel sehr gute Nährstofflieferanten sein.

Ein Nahrungsmittel kann durch eine Erhitzung durchaus sogar wertvoller werden, besonders, wenn diese schonend geschieht. Man kann also nicht grundsätzlich sagen, roh bringt immer mehr Nährstoffe.

Welche Argumente sprechen GEGEN eine Rohfütterung?

Wieso kocht man überhaupt?

Die “Erfindung” vom Kochen zählt zu den besonders revolutionären Fortschritten in der Geschichte der Menschheit. Forscher gehen sogar davon aus, dass das langfristige Überleben nur mit Rohkost fraglich gewesen wäre. Durch die Erhitzung verbesserte sich die Verdaulichkeit vieler Nährstoffe, Keime und Parasiten wurden abgetötet. Viele Nahrungsmittel wurden durch Erhitzung überhaupt erst genießbar.

Bis die Menschen mit dem Kochen angefangen haben, wurde quasi im Vorbeigehen gegessen. Das Kochen brachte daher auch eine soziale Komponente mit sich: Die Menschen versammelten sich, um die gekochten Mahlzeiten gemeinsam zu verzehren.

Ein weiterer wichtiger Grund für das Kochen ist die Haltbarmachung von Nahrungsmitteln gewesen. Dosen und Gefrierschränke sind schließlich eine Erfindung der Neuzeit.

Der Hund begleitet die Menschen bei ihrer Entwicklung schon sehr, sehr lange. Er hat sich stets an die Entwicklung der Menschen angepasst. Und da für uns Menschen das Kochen ein so wichtiger Teil unserer Entwicklung war, ist es absolut unlogisch, den Hund jetzt plötzlich davon auszuschließen.

Was ist jetzt mit Krankheiterregern?

“Der Hund hat doch eine sehr agressive Magensäure!!” …

… hören wir häufig. Ist das so? Und schützt ihn das vor allen bösen Krankheitserregern? Oder handelt es sich dabei vielleicht eher um einen Mythos?

Dr. Julia Fritz, Diplomate des European College of Veterinary and Comparative Nutrition und Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik, meint in ihrem Buch Hunde barfen dazu:

Manche Keime werden abgetötet, aber längst nicht alle. Es gibt säureresistente Keime, z.B. Milchsäurebakterien, aber auch Salmonellen, die die Magensäure problemlos überleben. Die Magensäure allein schützt den Hund also nicht vor Krankheitserregern. Und es ist folglich falsch, zu glauben, dass rohes Fleisch nicht gesundheitsgefährdend sein könnte.

In meinem Artikel “Der Salzsäure-Irrtum” habe ich etwas näher erläutert, wie das genau mit der Salzsäure beim Hund läuft. Die Magensäure ist auf jeden Fall KEINE “Gesundheitsversicherung” für den Hund, die ihn grundsätzlich vor Keimen schützt. Auch die Fütterung von viel Fleisch kann das übrigens nicht ändern. Sie stimuliert zwar die Produktion der Magensäure, ändert aber nicht den pH-Wert und darauf kommt es ja an.

Welche Nährstoffe “gewinnen” beim Kochen?

Grundsätzlich reagieren Nährstoffe sehr unterschiedlich auf Erhitzung. Manche leiden, manche gewinnen, manchen ist es völlig egal.

Den Mineralstoffen ist die Erhitzung z. B. völlig egal. Allerdings sind sie wasserlöslich. Das bedeutet, dass sie beim Kochen in Wasser ins Wasser übergehen können, weshalb man das Kochwasser nicht einfach sorglos wegschütten sollte.

Kohlenhydrate wie Stärke werden durch Zerkleinerung und auch durch Erhitzung der Nahrungsmittel wie z. B. Getreide überhaupt erst zugänglich.

Auch manche Vitamine profitieren durch die Erhitzung: In Untersuchungen hat man z. B. herausgefunden, dass das meiste Vitamin A (hitzestabil) aus einer Möhre aufgenommen werden kann, wenn diese nach der groben Zerkleinerung erhitzt wird.

Grundsätzlich ist die Aufnahme von Nährstoffen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln ohne Erhitzung sogar problematisch. Fast alle Tiere (dazu zählen auch Menschen!!) bilden nämlich keine Enzyme, die Zellulose aufspalten können. Zellulose ist ein Polysaccharid (Vielfachzucker) und der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände. Damit man an die Nährstoffe kommt, müssen diese Zellwände durch starke Zerkleinerung oder eben durch Erhitzung erst einmal geknackt werden. HIER kannst du nachlesen, was du beim Füttern von Gemüse u. a. deshalb beachten solltest.

Vitamin C ist einer der Nährstoffe, die durch Erhitzung leiden. Das heißt aber nicht, dass es verschwindet, es wird lediglich weniger. Für den Hund ist das aber erst einmal eh nicht relevant, da der Hund Vitamin C in der Leber selber produzieren kann. Warum Vitamin C für den Hund trotzdem wichtig ist, habe ich HIER erklärt.

Die Behauptung, dass gekochtes Futter grundsätzlich “tot” wäre, weil man dabei alle Nährstoffe zerstören würde, ist also ziemlicher Unsinn.

Kann man auf Nahrungsmittel, die gekocht werden MÜSSEN, verzichten?

Es gibt einige Nahrungsmittel, die kann man nur essen oder auch füttern, wenn sie gekocht wurden. Dazu zählen z. B. Kartoffeln, die vor allem hier bei uns in Deutschland ein wichtiges Grundnahrungsmittel darstellen. Oder Hülsenfrüchte, die wichtige Lieferanten von Proteinen und Ballaststoffen sind.

Klar, man kann darauf verzichten. Nur – weshalb sollte man das tun? Denn …

Was macht eine abwechslungsreiche Ernährung aus?

Eine abwechslungsreiche Ernährung ist die beste Variante, den Organismus mit vielen guten Nährstoffen zu versorgen. Wenn ich diese im Einklang mit der Natur gestalte, nutze ich z. B. auch für die Hundefütterung saisonale Nahrungsmittel. Das geht am besten, wenn ich nichts ausschließe, z. B. weil man das Kochen müsste.

Auch die Verfütterung von Resten aus dem eigenen Kochtopf ist ein ökologisch sehr sinnvoller Ansatz. Das lässt sich aber nur schwer gestalten, wenn ich gekochte Reste ausschließe. Und wie du jetzt weißt, gibt es dafür auch keinen nachvollziehbaren Grund.

Fazit

Es bringt gar nichts, “gebetsmühlenartig” zu wiederholen, nur eine rohe Fütterung wäre eine gesunde und artgerechte Fütterung für den Hund. Das stimmt schlicht und ergreifend nicht.

Man darf sich bei der Entscheidung, ob die Nahrungsmittel roh oder gekocht verfüttert werden, nach individuellen Parametern richten, wie z. B. nach den Vorlieben des Hundes, der Verträglichkeit und nicht zuletzt auch nach dem gesundheitlichen Zustand.

Ein kranker Hund ist natürlich auch anfälliger für pathogene Keime, da muss gut überlegt sein, ob man dem Hund wirklich rohes Futter (vor allem Fleisch!) geben möchte. Denn, wie wir wissen, durch Erhitzung können auch viele schädliche Stoffe im Nahrungsmittel eliminiert werden.

Gemüse kann einfach schonend gegart werden und oft fressen die Hunde das auch lieber, als das Rohe. Allerdings wäre es besser, nicht ausschließlich gekochte Varianten zu füttern. Untersuchungen zufolge kann die Fütterung von rohem Gemüse möglicherweise zur Krebsprävention beitragen. Es empfiehlt sich also, zumindest ab und zu (optimal mindestens 2-3 Portionen die Woche) rohes, geraspeltes oder püriertes Gemüse zu füttern.

Entgegen vieler Meinungen ist es auch kein Problem, gekochte und rohe Varianten zu mischen. Wäre das ein Problem, könnte kein Mensch ein Steak mit Salat essen.

Wichtig ist (wieder einmal) auf die Qualität der Nahrungsmittel zu achten. Besonders, wenn man sich entschließt, den Hund mit rohem Fleisch zu füttern, sollte man auf die Herkunft achten. Fleisch aus herkömmlichen Quellen (das aus Massentierhaltung stammt) kann z. B. Keime enthalten, die wohlmöglich sogar Antibiotika-resistent sind. Zudem kann es mit Hormonen belastet sein und  aufgrund der nicht artgerechten Fütterung der Nutztiere ein schlechteres Nährstoffprofil haben. Also wenn schon roh, dann lieber aus “vernünftigen” Quellen.

Das gilt auch für Gemüse und Obst. Kommt es aus der Region, kann es durchaus mehr Nährstoffe enthalten, weil es reif geerntet werden kann, aufgrund des kurzen Transportweges.

Für den Hund gilt auch hier mal wieder, was auch für den Menschen gilt. Eine abwechslungsreiche Fütterung aus verschiedenen Komponenten bringt ihm die größte Nährstoffvielfalt. Wählt man die Nahrungsmittel dann noch sorgfältig aus, bringen sie auch nur wenige bis keine schädlichen Substanzen mit sich. Ob man nun roh oder gekocht füttert, ist letztendlich keine Frage der artgerechten Ernährung, sondern kann individuell entschieden werden.

Quellen u. a. :
Illi, Johanna, Vet. Med. Univ. Wien, pp. 53. (2013): Vergleich der scheinbaren Verdaulichkeit von rohen und gekochten Futterrationen für Hunde.
Microbiome, April 2018: Similarity of the dog and human gut microbiomes in gene content and response to diet, https://microbiomejournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40168-018-0450-3?fbclid=IwAR3ORwhYBQ8R-mY2_5zd70Rf8wEp-aPhU5QIi-yKjis0YXYDPZ1qCKyGcYo

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23 Kommentare

  1. Danke, das ist doch mal alles in einzelne zerlegt und gut erklärt. Lustigerweise höre ich von denen die in meinem Bekanntenkreis roh füttern nur ein Argument: Der Hund stammt vom Wolf ab….mehr konnten sie mir nicht liefern.
    Ich hatte mich eigentlich immer schon gewundert, dass bei der ganzen Evolution bzw. Änderung des Erbgutes bei der Züchtung, sich zwar Optik und Gehirn (also welche Areale mehr bzw. anders genutzt werden als bei Wolf und welche weniger) geändert haben, aber ausgerechnet, der Magen /Darmtrakt sollen sich nicht geändert haben?
    Aber solche Gedanken, werden dann als Blödsinn hingestellt…
    vielen Dank für deinen aufgeklärten Blog 🙂 hier merkt man wirklich, dass das Wohl des Tieres im Vordergrund steht.
    liebe Grüße
    Sandra

  2. Ich fütter meinen Hund nicht mit rohem Fleisch weil er kein rohes Fleisch frisst, warum weiß ich nicht ist halt so. Mein Hund frisst noch nicht mal frisch-fleisch-knochen hab es probiert nichts. Mußte sämtliche dieser Knochen aus einem bestellten Paket wegwerfen von daher hat sich des Thema für mich erledigt. Er bekommt sein Trockenfutter und 2-3 mal die Woche Nassfutter und des war’s. Was er für sein Leben gern frisst sind Karotten, ist halt mein Hund lach, aber super geschrieben der Artikel.

  3. Hallo Anke

    ein sehr guter Beitrag. 🙂

    Ein Hund ist nun mal kein Wolf, viele vertragen das rohe Fleisch nicht einmal . Auch die Berichte in den Barfer-Foren über die Gesundheit der Hunde lassen bei mir keine Euphorie aufkommen, da gibt es genauso Licht und Schatten.

    Der Hund ist seit tausenden von Jahren domestifiziert – wie wurde er im Domestifikationszeitraum ernährt?
    Etwa mit massenhaft Fleisch aus tierquälerischen Fleischfabriken und püriertem Gemüse aus dem Supermarkt?
    Wohl eher nicht!
    Ich empfehle in diesem Zusammenhang folgende Bücher. Alle aus dem vorherigen Jahrhundert
    https://www.forgottenbooks.com/de/books/DasBuchvomGesundenundKrankenHunde_10339448

    Züchterische Grundsätze, Rassebeschreibung, Ernährung , Krankheiten zu dieser Zeit und vieles mehr. Passagen daraus, kann man auch online lesen.
    https://www.amazon.de/Hundes-Aufzucht-Dressur-Behandlung-Krankheiten/dp/3955077063

    Noch eine Anmerkung zum rohen Fleischverzehr.
    Wenn z.B. nur tiefgekühltes Fleisch gefüttert wird, muss das Auftauwasser mitgefüttert werden, da dort nicht nur viele Vitamine , sondern auch auch wasserlösliche Aminosäuren enthalten sind.

    Wer also Fleisch auftaut, sollte aber auch wissen , dass gerade im Auftauwasser die meisten Keime enthalten sind und ganz besonders dann, wenn die Fleischqualität schlecht ist.

    In einer Untersuchung in Deutschland wurden z.B. in 14 Fertigbarfrationen von 15 erhöhte Keimgehalte festgestellt.

    Viele Grüße Marlene

  4. Hallo Sabine,

    das ist ja schade, dass das Einkochen nicht geklappt hat! Ja, du hast recht und es ist auch richtig, dass man weiter schaut, ob sich noch andere Möglichkeiten bieten. Ich freue mich natürlich, dass ich dir mit meinen Beiträgen mit Socke etwas helfen kann!!

    Liebe Grüße
    Anke

  5. perfekt auf den Punkt gebracht – vielen Dank
    Ich füttere seit über 45 Jahren…. Alles – heißt Fleisch meines Hausschlachters wenn der bei den Bauern schlachtet, mal roh mal gekocht, mal mit Beilage mal ohne, Gemüse kurz gedünstest , alles was sie sonst mögen holen sie sich im Garten oder unterwegs (also Äpfel,Birnen, Rüben, Kirschen Pflaumen, Mirabellen
    Sie werden einmal im Leben geimpft , es gibt KEINE Wurmkuren wenn nicht per Probe ein Befall nachgewiesen ist, es gibt keinerlei Zeckenschutz oder Flohschutz ( auch hier nur bei Befall mit letzteren, Zecken werden abgesammelt , aber witzigerweise hatten wir dieses Jahr bei 10 Hunden 2 Zecken – alle wurden sehr alt und werden es hoffentlich weiterhin)

    Weiter so Anke

  6. Hallo Anke,

    mein Hund wird überwiegend roh gefüttert. Dieses ganze Wolfsgesabbel interessiert mich dabei überhaupt nicht. Aber es gibt durchaus ein paar Dinge, die für Rohfütterung sprechen, finde ich. Auch ganz praktische Sachen. Zum Beispiel kann man Fleisch-Mixe kaufen, die Karkassen oder sonst einen Knochenanteil enthalten. Gerade für Hunde, die keine ganzen Knochen fressen können, ist das von Vorteil. Und es ist einfacher und schneller, das rohe Fleisch in den Napf zu geben, als es vorher zu garen. Wenn man Innereien garen möchte, muss man wegen des Geruchs außerdem schon ein bisschen tapfer sein. Grünen Pansen zu garen macht keinen Sinn, er wird ja gerade wegen des enthaltenen vorverdauten Grünzeugs und der Bakterien gefüttert, das würde man durch das Garen entwerten, davon abgesehen, dass es sicher fürchterlich stinkt.

    Meiner Erfahrung nach führen gerade solche praktischen Sachen dazu, dass viele Hundebesitzer, die Fleisch für ihren Hund garen, Innereien meiden. Ich habe schon einige Menschen getroffen, die immer nur Huhn oder Pute (Muskelfleisch) kochen (weil sie das für besonders gesund und “mager” halten) und dazu meist Möhrchen und Reis. Wenn der Hund Glück hat, wird irgendein Vitaminpulver drüber gekippt. Da wäre roh mit Innereien schon deutlich besser, weil der Fleischanteil einfach vielfältiger ist und mehr natürliche Vitamine hat. Auch so etwas wie Salat und grüne Blätter wird beim Kochen oft vergessen.

    Und es gibt noch einen Vorteil vom rohen Fleisch: Die Enzyme! Davon gehen beim Garen wirklich viele verloren. Panini hatte ja mal ein Problem mit der Bauchspeicheldrüse, was einer der Gründe war, warum ich es mit rohem Fleisch versucht habe. Ich wollte ihre Nahrung enzymreicher bekommen und damit ihre Verdauung entlasten. Bei uns hat das genau so funktioniert.

    Davon abgesehen finde ich, dass man sein Fleisch für den Hund kocht, darf kein Freibrief für schlechte Fleischqualität sein (kann ja nichts passieren, wird ja gekocht). In dem Artikel klingt es beinahe so, als müssten nur Rohfleischfütterer auf ihre Quellen achten. Hormone und Antibiotika kann man auch nicht wegkochen.

    Viele Grüße
    Heidi & Panini

    • Hallo Heidi,

      nein, das ist natürlich definitiv so gemeint. Fleisch sollte meiner Meinung nach IMMER aus guter Quelle kommen. Allerdings sieht das der größte Teil der Fleischfütterer nicht so, sonst gäbe es ja nicht die vielen unzähligen Barfshops, die Fleisch verkaufen, das die gleiche Qualität aufweist, wie Fleisch aus dem Supermarkt. Im Artikel habe ich diesen Punkt nur genannt, damit es bewusst wird, dass das bei einem kranken Hund noch mal eine andere Hausnummer ist. Wer meine Seite kennt, kennt auch meine Einstellung zu Massentierhaltung.

      Ansonsten gebe ich dir natürlich bei vielem recht. Aber man darf nicht vergessen, unter welchem Aspekt ich diesen Artikel geschrieben habe. Es ging lediglich darum, aufzuzeigen, das auch ein mit gekochtem Fleisch gefütterter Hund “artgerecht” ernährt werden kann. Nur darum. Ansonsten, wenn gekochtes Fleisch soooo schlecht wäre, müssten wir ja alle zu Rohfleischessern mutieren 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  7. Hallo liebe Anke, danke für diesen Artikel, der gerade so sehr zu passenden Zeit kam. Da wir wieder einige Zeit mit dem Wohnmobil unterwegs waren und dadurch kein frisches Pferdefleisch zur Verfügung hatten, gab es wieder Lunderland Pferd aus der Dose und zwar zu beiden Mahlzeiten. Entweder roh üriertes Grünzeug dazu und diverse KH oder auch mal einen richtigen Dackeleintopf mit Gemüse, Kartoffeln und darin vermischtes Dosenfleisch, nebst den üblichen Zusätzen und Ölen.. Erstaunlicherweise ging es unseren Hunden richtig gut damit. Ronnis diverse Zeiten des nächtlichen Baugrummelns und der morgendlichen Appetitlosigkeit war spurlos verschwunden. Daheim gibt es immer morgens rohes Fleisch und roh pürierte Beilagen, Ergänzung und Öl und abends eben Lunderland Pferd pur und Beilagen wie am Morgen, manchmal eben auch mal gekocht. Deshalb kam Dein Artikel wie gerufen und ich überlege wirklich,ob ich nicht ganz auf Dosenfleisch gehe, da ja auch die Zusammensetzung optimal bei Lunderland ist und so super vertragen wird. Da kommt dann natürlich wieder die Frage bei mir hoch….. aber ???? Roh ist doch viel gesünder und der Hund braucht das Fleisch nicht denaturiert. Aber so gut drauf waren die drei noch nie, wie in den letzten zwei Wochen. Wir sind heute den ersten Tag wieder daheim und ich warte mal ab, die wie die nächsten Tage/bzw. Nächte ablaufen, ob unser magenempindlicher Ronni wieder Übersäuerung hat und morgens nichts fressen will außer Gras. Allerdings habe ich mit der Backmatte kleine Leckerechen gebacken. Inhalt: Fermentgetreide, Heilerde, Bierhefe, Hagebuttenpulver, Kartoffelmehl, Ei und ein wenig Pferdefleisch aus der Dose fürs Aroma. Das gibt es immer ( 5-6 Stückchen ) nachts für den Ronni, wenn einer von uns zu Toilette muss ;). Das half immer gut und er hatte Ruhe. Aber war das das rohe Fleisch ???? Denn im Womo hat er nachts keine Leckerchen bekommen. Ich muss jetzt testen, ob es wieder losgeht bei ihm. Unterwegs ist es mit Dose einfacher, wir hatten vor einigen Wochen frisches Fleisch dabei und der Kühlschrank/Gefrierer war nachts ausgefallen und morgens kam uns dann angegammelte warme Fleisch entgegen.
    Liebe Grüße
    Erika

  8. Jipihhhhhh, es ist nicht das rohe Pferdefleisch. Er hat immer noch keine üblichen Symptome einer Übersäuerung gezeigt. Ich weiß nicht, was ihnm endlich geholfen hat, das Symbiopet, der tägliche Napf frischer, selbstgemachter Kefir, die nächtliche kleine Ration Heilerde in den Leckerchen ??? Ich weiß es nicht, jedenfalls habe ich mir wirklich aus Deinen Ratschlägen hier wohl das Beste rausgepickt und es hat gewirkt.
    Herzlichen Dank liebe Anke

    Erika

  9. Hallo liebe Anke,
    Vorweg…seit ich dein Buch gelesen habe , bist du für mich MEIN „Ratgeber“ geworden!
    Ich habe eigentlich nur dein Buch bestellt , weil der abgebildete Hund fast wie mein Hund ausschaut und ich NUR dieses Bild haben wollte . Das Buch wollte ich eigentlich gar nicht lesen ! Hab’s dann aber doch gelesen und es hat mich so sehr inspiriert, informiert und geholfen .
    Dein Artikel ist wirklich sehr gut , aber……es liest sich etwas wie ein Abraten von der Rohfütterung , Es klingt sicher für Einige so als wäre es gefährlich und unsinnig rohes Fleisch zu füttern !
    Ich will den Leuten nochmal unbedingt sagen….. daß es SO nicht gemeint ist ! Es ist KEINE WARNUNG vor der dem BARFEN / ROHFÜTTERUNG !!!
    Es ist ein Artikel der informieren möchte , nicht mehr und nicht weniger !!
    Ich selbst füttere überwiegend Roh , auch mal Gekochtes oder eine hochwertige Dose ( Herrmanns ) . Nur Trockenfutter (industriell) gibt es nie ! Meiner Meinung nach eine ganz schlechte Futterart .
    Kody ist ein Straßenhund aus Spanien , Als ich ihn bekam ( April dieses Jahr) , ging’s ihm sehr schlecht , er hatte drei Monate Dauerdurchfall . Antibiotika , Schonkost….Nichts half. Erst als ich anfing für ihn zu kochen , wurde es besser !
    Mittlerweile bekommt er rohes Fleisch und rohes und gekochtes Gemüse gemischt. Er ist „aufgeblüht“ und topfit !
    Nach dem Aufbau der Darmflora ( nach den Vorschlägen von lesWauz ) ist Durchfall ein Fremdwort geworden.
    Ich möchte , genau wie du , betonen wie wichtig „gutes“ Fleisch ist !
    Ich füttere kein Fleisch aus der Massentierhaltung, artgerecht Tierhaltung ist mir extrem wichtig ! Ich kaufe oft Biofleisch und nein , ich habe nicht viel Geld , nur eine kleine Rente , aber……von diesem Fleisch kriegt er halt etwas weniger, mal ein Ei dazu oder eine andere Proteinquelle . Er kriegt auch mal die Reste von meiner Mahlzeit , ich seh das nicht ganz so eng , Aber Alles in guter Qualität , soweit es halt geht !
    Aber bitte, an Alle die diesen Artikel lesen…. die Rohfütterung wird hier nicht „VERTEUFELT“ …..es wird lediglich informiert und aufgeklärt !
    Eine vernünftige , hygienische Rohfütterung ist eine tolle und gesunde Hundeernährung !
    Mein Hund ist durch diese Ernährung gesund geworden ! Wenn von ärztlicher Seite andere Erkrankungen ausgeschlossen wurden , kann ich nur sagen……Probiert aus …..roh oder gekocht …….. Ihr seht an eurem Hund was er am Besten verträgt und mag !
    NICHTS IST IN STEIN GEMEISSELT !!!
    Danke liebe Anke , für deine tollen Artikel ! Mein Hund ist durch deine Ratschläge gesund geworden !
    Liebe Grüße
    Gabriele

    • Hallo liebe Gabriele,

      es freut mich, dass mein Buch dir gefällt! Ja, natürlich hast du recht, eine Verteufelung soll es nicht sein. Mir geht es hauptsächlich um das Gegenteil, dass man Barf nicht als als einzig wahre Hundefütterung sehen kann. Es ist alles eine individuelle Entscheidung 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  10. Habe da mal eine Frage .Wir haben immer roh gefüttert aber irgendwie verträgt
    Er es nicht mehr .Jetzt kochen ich das Fleisch und es bekommt ihm gut , nur ich weiß jetzt nicht richtig wie ich das rechnen soll . Am Tag hat er 180 gr rohes Fleisch bekommen , wenn ich jetzt 180 gr koche ist das ja an Gewicht viel weniger .

    • Hallo liebe Monika,

      grundsätzlich wäre das nicht weiter schlimm, denn es handelt sich ja um den Verlust von Wasser. Du kannst aber auch einfach das Fleisch nach dem Garen abwiegen, wenn du meinst es ist dann zu wenig.

      Liebe Grüße, Anke

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