Warum ich immer noch gegen BARF bin

Aktualisiert am 12. Juli 2024

Es ist nun schon über zwei Jahre her, dass ich den Blogartikel “Warum ich gegen Barf bin” geschrieben habe. Als ich diesen Artikel veröffentlicht habe, wusste ich, ich würde in ein “Wespennest” stechen und es brauchte tatsächlich sogar ein bisschen Mut meinerseits, den “Veröffentlichen”- Button anzuklicken. Natürlich habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht geahnt, dass dieser Artikel zu meinem meistgelesenen Blogartikel werden würde.

Der Artikel wurde viele 1000 Male geteilt und gelesen, ich wurde in Kommentaren, in sozialen Medien und sogar in E-Mails wüst beschimpft dafür, vielen fehlte das Verständnis für die Inhalte des Artikels. Man unterstellte mir, ich hätte keine Ahnung, würde Blödsinn erzählen, nicht wenige bemühten sich “mich endlich zur Vernunft zu bringen”. Für mich waren das teilweise harte Prüfungen und ich habe viel gelernt über den Umgang mit Kritik.

“Zur Vernunft” bin ich natürlich nicht gekommen, im Gegenteil. Je mehr ich mich in den letzten zwei Jahren mit dem Thema Ernährung und Fleischkonsum befasst habe, desto klarer wurde meine Sicht. Heute, nach über zwei Jahren, in denen ich mich weiter entwickelt habe, vieles dazu gelernt habe und sicher auch manches in einem anderen Licht sehe, bin ich mehr denn je der Überzeugung, dass es nicht richtig sein kann, Hunde mit riesigen Mengen Fleisch zu füttern.

Immer mehr Menschen ändern ihre Fleisch-(An)sicht

Immer mehr Menschen stehen dem Konsum von herkömmlichem Fleisch aus Discounter und Co sehr kritisch gegenüber. Das haben auch die Discounter gemerkt. So wurde eine Initiative ins Leben gerufen, die sich Tierwohl nennt. Angeblich, um die Nutztierhaltung zu verbessern, in Wirklichkeit eine reine Werbestrategie. Denn wer ein Produkt mit diesem Tierwohl-Label kauft, hat nicht automatisch Fleisch aus einer besseren Tierhaltung, sondern nur Fleisch von einem Unternehmen, das sich an der Initiative beteiligt, was leider gar nichts heißt. Die Organisation Foodwatch hat scharfe Kritik an der Initiative Tierwohl geäußert und ihr “Aus” gefordert.

Der springende Punkt ist jedoch ein anderer. Mit dieser Initiative hat die Branche ein Eingeständnis gemacht – nämlich, dass es deutlichen Verbesserungsbedarf gibt. Sie haben damit zugegeben, dass ihr Fleisch i. d. R. von Tieren stammt, die nicht artgerecht gehalten werden.

Was ist los mit der Fleischindustrie

Aber – was ist denn da überhaupt los mit der Fleischindustrie? Warum kann Fleisch immer billiger werden? Warum gibt es immer weniger Kleinbetriebe? Warum geben immer mehr “normale” Bauern die Nutztierhaltung auf?

Früher konnte ein kleiner oder auch mittelgroßer Betrieb gut von den Einkünften aus der Nutztierhaltung leben. Meist wurden die Höfe von mehreren Generationen bewirtschaftet und es reichte für alle. Heute geht das nicht mehr. Die Fleischindustrie hat die Preispirale immer mehr nach unten gedreht. Um mithalten zu können, mussten die Bauern immer mehr Fleisch produzieren, um ihr Einkommen halten zu können. Logisch wer dabei zuerst verloren hat: natürlich die Tiere, weil man die Produktionskosten immer mehr senken musste. Trotzdem haben viele Betriebe es nicht geschafft.

Sie haben das Feld geräumt für die Großen, während die Menschen in einen wahren “Fleischwahn” gerieten. Dass das Fleisch immer billiger wurde, hatte natürlich zur Folge, dass es immer öfter konsumiert wurde. Kaum eine Mahlzeit, wo nicht Fleisch oder Wurst auf dem Teller lag. So hat sich der Fleischkonsum der Deutschen in den letzten 50-60 Jahren mehr als verdoppelt.

Die Wende

Mittlerweile wird immer klarer, dass es so nicht weitergehen kann. Wir schaden mit dem hohen Fleischkonsum uns selber, der Umwelt, den Nutztieren und der Weltbevölkerung. Wir haben einen Punkt erreicht, an dem eine Wende ansteht. Die Politik gerät so langsam in Zugzwang und das nicht zuletzt dank vieler für das Thema sensibilisierter Verbraucher.

So viel zu den Menschen.

Die Tierfutterindustrie

Auch an der Tierfutterindustrie ist der Fleischwahn nicht vorbei gegangen. Zu verdanken haben wir das vor allem dem Barftrend. Als der Ruf nach mehr Fleisch für den Hund aufkam, hat natürlich auch die Tierfutterindustrie zu einem Großteil mitgezogen. Barf wurde in und immer mehr Futtermittelhersteller warben mit dem hohen Fleischanteil in ihrem Futter. Dabei ging es nicht um das Wohl der Hunde, sondern um klingende Kassen. Das betrifft auch den Werbegag “Getreidefrei”. Dass Fleisch immer billiger zu haben war, ist an diesem Trend natürlich nicht ganz unschuldig. Und es gab ja auch Fleischreste und -abfall in riesen Mengen, die verarbeitet werden konnten.

Aber mit den Resten wollten sich die Hundeliebhaber dann auch nicht zufrieden geben. Die waren dann auf einmal verpönt und der Hund sollte doch bitte qualitativ hochwertiges Muskelfleisch bekommen. Ein neuer Trend kam auf, immer mehr Hersteller warben mit Fleisch das “Lebensmitteltauglich” ist. Ganz nebenbei schossen Barfshops wie Pilze aus dem Boden.

Fragt man einen Landwirt, wer schuld an seiner aktuellen Misere hat, antwortet er: die Fleischindustrie und die Futtermittelindustrie. Beide tragen mittlerweile dazu bei, dass Fleisch immer billiger sein muss. Denn nur wer billiges Fleisch an die beiden Branchen liefert, kann verkaufen. Damit das auch wirklich klar und deutlich ist, zu dieser Futtermittelindustrie gehören auch die unzähligen Barfshops. Nur weil sie “artgerechte” Ernährung für den Hund verkaufen, heißt das ja nicht, dass sie nicht auch gewinnorientiert arbeiten.

Pest gegen Cholera

Weil viele Futtermittelhersteller eine Weile Unmengen Getreide im Futter verarbeitet haben, geriet das Getreide in Verruf. Futter mit Getreide verkaufte sich plötzlich nicht mehr so gut, das Getreide war nun “böse”. Also wurde der hohe Anteil Getreide einfach durch einen hohen Anteil Fleisch ausgetauscht. Was dabei unberücksichtigt blieb, ist die Tatsache, dass nicht das Getreide selber viele Hunde krank machte, sondern die große Menge davon. Allergien als Beispiel entstehen am häufigsten auf Nahrungsproteine, insbesondere auf Rindfleisch und Sojaprotein, aber auch auf Kuhmilch, Geflügelfleisch, Weizen oder Mais. Grundsätzlich können aber alle Futterkomponenten, die regelmäßig bei Hunden verwendet werden, Allergien auslösen. Das bedeutet, eine Allergie entsteht auf die Komponenten, die im Futter am häufigsten vorkommen. Unter diesem Gesichtspunkt gesehen kann man davon ausgehen, dass wenn der Barftrend weiter anhält, immer mehr Hunde Allergien auf Fleisch entwickeln werden. Man tauscht also Pest gegen Cholera, wenn man nun statt Getreide massenweise Fleisch füttert.

Warum soll man überhaupt Barfen?

Ja, warum sollte man? Definitiv geht es beim Barfen nach dem hier gängigen Konzept nicht darum, mit dem vielen Fleisch den Proteinbedarf des Hundes zu decken. Dafür muss eine Ration nicht einen tierischen Anteil von 80% enthalten, es reicht deutlich weniger.

Der gerne verwendete Einwand, Wölfe würden ja z.B. nicht auf das Getreidefeld gehen und dort Körner picken, ist auch nicht haltbar. Auch kein Mensch geht auf das Getreidefeld und “pickt dort Körner”. Aber im Gegensatz zum Wolf ist er dank seiner geistigen und körperlichen Fähigkeiten in der Lage, aus dem Getreidekorn etwas Genießbares herzustellen. Ich bin mir nicht sicher, ob Wölfe, würde man ihnen Getreidebreie zur Verfügung stellen, diese nicht fressen und sich mit und mit an die adäquate Nutzung dieser Nahrungsquelle anpassen würden (für diesen Gedankengang werde ich jetzt wahrscheinlich wieder gesteinigt). Evolution bedeutet schließlich auch Anpassung. Und auch Wölfe sind dafür bekannt, dass sie gerne einen bequemen Weg wählen, um an Futter zu kommen.

Bleibt noch die Frage offen, ob es für einen Hund denn nun wirklich artgerecht wäre, ihn wie einen Wolf zu ernähren. Diese Frage lässt sich einfach beantworten, indem wir das Ganze auf den Mensch übertragen. Menschen sind ja schließlich genetisch gesehen den Affen in etwa so nah wie der Hund dem Wolf. Trotzdem ernähren sie sich nicht wie Affen. Zum einen hat das den Hintergrund, dass wir deutlich mehr Verstand und Möglichkeiten für vielfältige Speisen haben, als ein Affe, der im Urwald lebt. Zum anderen leben wir ganz anders als Affen und haben somit auch andere Bedürfnisse. Ein Hund kann ebenfalls mit einer viel größeren Vielfältigkeit und außerdem auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse ernährt werden. Und im Gegensatz zum Wolf betreibt er keine Jagd und schläft im Bett.

Nachdem ich nun also 2 1/2 Jahre Zeit hatte, darüber nachzudenken, kann ich allen, die mich “zur Vernunft” bringen möchten, nur sagen: Nein. Es bleibt dabei. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass die Massentierhaltung nicht durch die Futtermittelindustrie unterstützt und gefördert wird. Ich werde weiter Hundehalter dabei unterstützen, nicht nur für eine artgerechte Behandlung ihrer Hunde, sondern auch der in die Hundeernährung einfließenden Nutztiere zu sorgen. Ich werde weiter gegen Barf sein und gegen viel Fleisch im Futternapf.

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52 Kommentare

  1. ich finde diesen Beitrag gut und richtig,ich selbst habe über 40 Jahre in einem Kuhstall als Melker gearbeitet und muss sagen das in den letzten 15 Jahren der Druck auf uns immer grösser wurde auch dank der Verbraucher die immer billger kaufen wollen.Alle sollten ihre Kaufgewohnheiten und auch die Essgewohnheiten überdenken,es muss nicht jeden Tag Fleisch sein.Jeder der das versteht hilft das Leben für sich,uns und die Tiere besser zu machen.

  2. Hallo,
    Du rennst mit Deiner Meinung bei mir offenen Türen ein! Die Erfahrung hat gezeigt, daß viele Hunde tatsächlich nach einer gewissen Zeit teils dramatische Mangelerscheinungen zeigen…..nicht ohne Grund schicken die Vet-Labore schon seit längerem, Schreiben an die Tierärzte um darauf aufmerksam zu machen.
    Aber es ist wie es immer ist…….jeder Trend hat seine Zeit, nur leider ist dann sehr häufig schon großer Schaden entstanden…..

    • Hallo liebe Heidi,

      echt? Machen die das? Wusste ich gar nicht. Was ich mir vorstelle, ist, dass sicher eine Menge Hunde mit Keimen aus dem vielen billigen Fleisch rumlaufen. Dysbakterien sind ja auch nicht gerade selten, hab ich in meinen Beratungen ja quasi ständig …

      Liebe Grüße
      Anke

  3. Unser Tierarzt findet es auch nicht gut, dass wir für Socke kochen. Er glaubt auch, dass es zu Mangelerscheinungen kommt. Nur die Unterstützung durch die TU München, die wirklich jedes Medikament und jeden Zusatz in die Berchnug einbeziehtsowie die jährliche Blutkontrolle besänftigen ihn etwas.

    Daher sollte man schon wissen was man tut, wenn man bargen möchte…

    • Hallo liebe Sabine,

      bei Krankheiten ist das ja auch immer etwas “tricky”, weil oft auch die Nährstoffaufnahme beschränkt ist. Aber ich denke, wenn du alles von der TU München berechnen lässt, seit ihr doch in guten Händen 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  4. Was ist denn dann für den Hund ein gesundes Futter.Im Trockenfutter ist nur Chemie und reines Fleisch soll man ihm auch nicht geben.Also was füttert man denn jetzt seinem Hund???

    • Hallo liebe Silvia,

      dann hast du den Artikel missverstanden. Da steht ja nicht, dass du kein Fleisch füttern sollst. Ich vertrete lediglich die Ansicht, dass man keine großen Mengen füttern sollte und muss. Barf ist ein Ernährungskonzept, bei dem es gewisse Regeln gibt. Es orientiert sich am Beutetier und ein hoher tierischer Anteil von 70-80% ist hier erforderlich. Den braucht man aber nicht, um den Nährstoffbedarf des Hundes zu decken. Ein tierischer Anteil von 35-40% kann schon den Proteinbedarf des Hundes decken. Man kann also weniger Fleisch füttern, dafür lieber auf die Herkunft achten 😉

      Liebe Grüße
      Anke

      • Hallo liebe Anke,

        wenn ein tierischer Anteil von 35-40% ausreicht, mit welchen Komponenten fülle ich denn dann die restlichen 60-65% auf?

        Liebe Grüsse
        Ronja

        • Hallo Ronja,

          ich empfehle i. d. R. einen normal gesunden Hund mit ca. 50% tierischem Anteil zu füttern. Der kann aus Fleisch, aber auch Eiern und Milchprodukten bestehen. Wenn man mal weniger zur Verfügung hat, ist das aber kein problem. Die anderen 50% können aus pflanzlichen Bestandteilen bestehen, z.B. 30%Gemüse-Obst-Mix und 20% Kohlenhydrate.

          Liebe Grüße
          Anke

  5. Liebe Anke,

    Du weißt, ich füttere auch schon viele Jahre einfach unsere Hunde – bunt gemischt mit dem was wir auch essen, Fleisch, Trockenfutter, Dosenfutter, Rohem und Gekochtem. Aber so wie wir bei unseren Einkäufen auf die Herkunft achten, so tue ich es bei den Hunden auch.
    Unser (aller) Gemüse kommt vom ansässigen Bauern – dort beziehen wir auch einen Teil unseres Fleisches her. Auch für die Hunde hole ich dort die Reste die von den Knochen abgeschabt werden, Innereien und den Knorpel. Nie käme ich auf die Idee das Fleisch für meine Hunde irgendwo im Internet zu bestellen – würde ich doch für mich auch nicht machen.
    Ich glaube, wirklich viele Leute versuchen bei der Ernährung ihrer Hunde so auf die “gesunden” Trends zu achten, dass sie Nachhaltigkeit total vergessen. Auch die Ausgewogenheit geht oft unter – entweder Roh, Barf und Fleischig oder Fertigfutter mit Chemie. Wann haben denn die ganzen Menschen verlernt zu differenzieren?
    Auch bei unserer Ernährung machen wir doch mal Fehler – manche bewusst andere vielleicht unbewusst. Aber ein Besuch bei einem Burgerladen wird mich nicht sofort umbringen – und meinen Hund keine Billigdose Hundefutter. Wenn ich danach wieder unser selbstgekochtes Essen esse (ohne die ganzen Fertigmischungen), dann ist die Welt in Ordnung. Und auch bei unseren Hunden ist es so.
    Wenn ich für die Hunde einen Eintopf koche, dann genügen mir 1 kg Fleisch, 1 kg Knochen, drei Schweineohren viel Gemüse und Quinoa um einen Wochenvorrat herzustellen – wenn ich also diese 1.5 kg “Fleischzeugs” (Knochen zähle ich mal nicht) durch 7 Tage und durch 2 Hunde teile, dann ist das für unsere Hunde gerade mal 110gr. Fleisch am Tag 😉 Natürlich wird das bei uns nicht in einer Woche als einzige Nahrungsquelle verfüttert. Es gibt einen Tag den Eintopf, am nächsten Tag vielleicht eine Dose Hundefutter, dann mal nur rohes Fleisch, dann mal nur Trockenfutter, dann mal Nudeln mit Ei …! Den Hunden geht es damit sehr gut und uns auch!
    Toller Beitrag – immer wieder schön Deine klaren Aussagen zu lesen .. ich wünschte nur, mehr Leute würden es verstehen.

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Cara und Shadow

    • Hallo liebe Isabella,

      du bist eine Bloggerin der “ersten Stunde”, weshalb ich schon vor Jahren an deinen Fütterungsmethoden teilhaben konnte. Deine Fütterung hat mich von Anfang an begeistert. So ganz undogmatisch, ohne dabei das “Große Ganze” aus den Augen zu verlieren. Super!! Leider hast du recht, viele denken nicht an die Nachhaltigkeit. Zu lange hat man sich daran gewöhnt, dass das alles halt einfach da ist. Trotzdem wachen immer mehr Menschen auf und immer mehr verstehen auch, dass da etwas falsch läuft. Hoffnung 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  6. Ja das Füttern!! Wir haben seit 45 Jahren Hunde im Haus. Wir füttern Reis, Bulgur, Couscous viel Gemüse und ein wenig Herz pro Mahlzeit.Unsere Hunde bekommen nur 1 x am Tag Fressen. Samstag/Sonntag gibt es “Frühstück”, sollte man nicht geben aber wir tuns doch. 3 Scheiben Brot mit Leberwurst???? Aber unsere Hunde sind mehr als gesund, unser großer Hund ist 11 Jahre und führt sich auf als wäre er 2 und unsere Kleine ist putzmunter, klaut wie ein Rabe (Äpfel vom Tisch, und jetzt doch tatsächlich Weihnachtsplätzchen) oh weh oh weh!! Zurück zum Futter: Also wenig Fleisch und das nur vom Bauern, kostet auch das Herz nicht wie im Supermarkt 0,29/kg sondern 0,60/kg.Aber diese Tiere laufen frei auf der Weide und auch haben Sie einen gro0en Stall für den Winter, die Schweine sind auf Stroh und können im Sommer auch zum Suhlen raus. Ich schneide das Thema “Schweinefleisch” deshalb an, weil unser Kater pro Tag 1 Schnitzel, roh, frißt. Er hat chronische Bauchspeicheldrüsen-Entzündung aber das dafür vorgesehene Futter ignoriert er gänzlich. Eine Katze kann man nicht zwingen! Und das seit mehr als 5 Jahren, er ist jetzt 15 Jahre und quietschvergnügt. Fazit: Man kann nicht verallgemeinern.

    • Hallo Sonja,

      nein, das kann man sicher nicht. Sollte man auch nicht. Für mich spielt die Methode auch letztendlich keine Rolle. Es muss einfach “in Ordnung” sein, für alle. Wenig Fleisch und nur vom Bauern find ich super, so mache ich es auch. Mit einer Katze sieht die Sache natürlich etwas anders aus als mit einem Hund. Wobei Katzen ja noch in der Lage sind, sich zumindest teilweise selber zu versorgen 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  7. Vielen Dank für diesen tollen Beitrag, der das Thema Hundeernährung von einem sehr differenzierten Blickwinkel aus betrachtet und mich sehr inspiriert! Weiter so 🙂

  8. Bin ganz ihrer Meinung was das Barfen beträgt! Gebe meinen Hunden kein rohes Fleisch, man bedenke nur was den Rinder an Medikamenten gegeben und gespritzt wird, damit sie schneller wachsen und auch nicht in den überfüllten Stallungen krank werden !

  9. Danke für diesen Artikel, er bestätigt und ergänzt meine Art der Hundefütterung. Als Jäger haben wir Zugang zu bestem biologischen Fleisch, das wir natürlich vorwiegend selbst konsumieren (brauchen sonst nicht viel zukaufen). Für die Hunde bleiben Abfallfleisch (da wissen wir, woher das kommt), Knochen und Innereien, die teilweise gekocht werden (Lunge, Milz, Nieren). Dazu gibts Flocken (mit kochendem Wasser aufgeschlossen, habe gute Erfahrung mit Beimengung von Hirseflocken für gesundes Fell) und Gemüse wie bei uns (ohne Salat). Auf Reisen gibts Dose und / oder Trockenfutter. Hinweis auf Unterschied Wolf und Hund finde ich ganz richtig, die lange Zeit der “Zähmung” hat ja auch bei der Ernährung ihre Spuren hinterlassen.

    • Hallo Adrienne,

      ich freue mich, dass dir mein Artikel gefällt. Als Jäger hast du auch noch einmal eine besondere Sicht auf den Fleischkosum, denn du weißt was es heißt, wenn ein Tier stirbt. Ich denke mir manchmal, wenn alle Menschen ihr Fleisch selber erjagen oder zumindest schlachten müssten, hätten wir die heutigen Probleme sicher nicht. Deine Füterungsart finde ich super.

      Liebe Grüße
      Anke

  10. WOW !! Ich bin begeistert. Auch ich habe mal eine Zeit lang gebarft. Auch ich habe den Vergleich mit dem Wolf 100 mal gehört und gelesen und auch das mit dem “bösen” Getreide.
    Und irgendwann war ich es dann unendlich leid, dass wir dauernd Gammelfleisch auf den Tisch bekommen und außer viel Geschrei nichts passiert. Aber am schlimmstem sind für mich die Tierquälereien an den Nutztieren.

    Wer da mal genau hinsieht und nicht immer wegschaut, der wird diese Bilder nie mehr loswerden und der kann kein Fleisch mehr mit Appetit und reinem Gewissen essen, wenn Tiere dafür unendlich leiden müssen.
    Mein Hund soll Fleisch in den Napf bekommen, egal unter welchen Umständen ? Und dann bezeichne ich mich noch als tierlieb ?

    Ich habe das barfen wieder abgeschafft und mir persönlich ist längst der Appetit auf Fleisch und Wurst und Cortison und Antibiotika usw vergangen.

    Das muss jeder für sich entscheiden. Aber eines ist klar, außer für die ganz ganz Dummen: Jeder hat das Recht seine Meinung zu sagen, auch öffentlich. Und wer eine andere Meinung vertritt, der darf und soll diese ja auch äußern, aber sachlich.

    Wer deshalb wüste Beschimpfungen loslässt und persönlich wird, stellt sich selbst ein großes Armutszeugnis ist. Solche Menschen sind weder in der Sache kompetent noch haben sie je gelernt andere Meinungen als die eigene zuzulassen.

    Meine Hochachtung hast Du, liebe Anke, für den Mut und die offenen Worte in Deinem Beitrag zum Thema Barfen und Fleischindustrie.

    • Hallo Ellen,

      danke für deine Wertschätzung! Mittlerweile habe ich mich an die Kritik fast schon gewöhnt und es macht mir nicht mehr so viel aus 😀 . Außerdem überwiegen auch die positiven Rückmeldungen, es gibt ja immer mehr Menschen, die sich die gleichen Gedanken machen wie du und ich. Wir bleiben dran, nicht wahr?

      Liebe Grüße
      Anke

  11. Hi
    Du sprichst mir aus der Seele! Gerne dürfen Barfer ihre Tiere barfen… jeder so wie er meint. Aber wie kann es sein, dass man als Nicht-Barfer ständig angegriffen wird ? Warum muss man sich rechtfertigen, wenn man nicht barft? Diese Frage muss ich mir viel zu oft stellen. Ich achte darauf, dass ich meinen Hund gesund ernähre. Und gerade DESHALB barfe ich NICHT! Danke dass Du Dich nun schon zum zweiten Mal getraut hast, deine Meinung zu sagen!

    • Hallo liebe Juliane,

      nein, niemand sollte wegen so etwas angegriffen werden, da gebe ich dir recht. Wir wollen alle ja eigentlich nur eins, dass es unseren Hunden gut geht 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  12. Ich wurde in einer hundeschule nach hause geschickt und als tierquäler beschimpft, weil ich meinem Hund unter anderem trockenfutter gebe. Inklusive vorträgen voller halbwissen über Ernährung. Viele von diesen barf- experten wissen garnicht wirklich wie der stoffwechsel funktioniert und stammeln irgendwas nach, dass sie irgendwo gelesen haben . Dass ich bio trockenfutter gebe, würde gar keinen unterschied machen, da wären eingeschläferte hundekadaver drin usw. Selbstgekochtes Futter mit Linsen und Gemüse ist natürlich auch tödlich für den Hund und selbst wenn ich die mineralstoffgehalte etc. selbst nachgerechnet hab, fehlt da was. Ich solle mir doch gefälligst einen Hasen holen wenn ich kein rohes Fleisch füttere weil dann darf ich keinen Hund haben. Ich meine der menschliche fleischkonsum ist ja ökologisch schon nicht haltbar, da muss der Hund auf jeden Fall täglich hackfleisch bekommen weil ist ja artgerecht.. Ich hab allerdings selten einen Yorkshire terrier ein Rind reißen sehen. Mir geht das nicht ganz ein, wie man sich als größter tierfreund sehen kann, wenn man jeden, der nicht dafür ist, dass unnötig Unmengen Rinder etc. In tierfabriken für hundefutter geschlachtet werden, als tierquäler beschimpft.

    • Hallo Manuela,

      du meinst, du wurdest vom “Unterricht” ausgeschlossen, weil du deinen Hund nicht barfst?? Pfeif auf diese Hundeschule! 😀 Tröste dich damit, dass die Wissenschaft auf deiner Seite ist. Die Ernährung richtet sich natürlich auch ein wenig nach der Rasse, bzw. der Herkunft des Hundes. Einen Husky sollte man anders füttern als einen Windhund. Aber der wichtigste Faktor ist natürlich immer, was man an Nahrungsmitteln zur Verfügung hat. Wenn man Fleisch aus Massentierhaltung einmal ausßer Acht lässt (das ist ja nicht “natürlich”) dürfte es schwierig werden, 7 Millionen Hunde in Deutschland zu barfen 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  13. Liebe Anke,
    toll, dass ich Deine Seite entdeckt habe. Mit dem Barfen bin ich ganz Deiner Meinung, obwohl ich es auch einige Zeit gemacht habe, weil es hieß das ist das wirklich Richtige. Habe aber vor kurzem damit aufgehört weil ich ein ungutes Gefühl hatte.Jetzt füttere ich Landfleisch (habe auch eine mail geschickt) und mache mich zusätzlich auf Deiner Seite schlau. Habe auch den Newsletter bestellt.
    Liebe Grüße
    Vera&Joshi

  14. Ja, die Trainerin meinte, wenn ich trockenfutter füttere, dann bin ich dort nicht willkommen… sie würde das nicht übers Herz bringen, den gequälten Blick der mit trockenfutter gefütterten Hunde zu ertragen. Mein Hund ist halt recht aktiv und schon auch mal nervös, natürlich hat die Trainerin das dann benutzt, um jedes nicht perfekte verhalten darauf zurückzuführen, dass der Hund nicht gebarft wird. Aber das war vielleicht eh nicht schlecht, da rausgeworfen zu werden. Diese Trainerin hat mir vor der Barf-predigt bei jedem mucks vom Hund erzählt, dass das ja noch ganz schlimm wird wenn wir da nicht “viel arbeiten” (in Einzelstunden à 45 Euro), nur weil die kleine viel rumspringt. Gut dass mir der snob-laden erspart bleibt.

  15. Guten Abend, ich informiere mich zur Zeit über Alternativen zur Trockenfutterfütterung und bin dadurch auf Ihren Blog gestoßen. Da ich gerne den Kohlenhydratanteil minimieren möchte war Barf für mich das Naheliegendste. Ihre Argumentation bezüglich des sehr hohen Proteingehalts hat mich zum nachdenken angeregt und ich ziehe diese Art der Ernährung auch in meine Überlegungen mit ein. Ich würde allerdings gerne wissen, wie Sie die Futterrationen berechnen, dann dazu habe ich leider nichts gefunden. Gehen Sie wie beim Barfen von etwa 2-3% des Körpergewichtes aus?
    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.
    Viele Grüße aus Köln

  16. Hallo Anke, ich habe beide Artikel gelesen ( den Vorherigen auch ) und bin froh, doch nicht alleine zu sein ?!!!Warum habe ich überhaupt nach einem solchen Artikel gesucht… ich bekomme im September einen Labrador. Mein Labi Buddy mußte im Juli nach 14 wundervollen Jahren eingeschläfert werden. Ich habe ihn immer mit Trocken- Naßfütter gefüttert, Kauknochen, Essensresten und manchmal auch Süßes ? Es hat ihm nie an etwas gefehlt und unser Tierarzt war begeistert, wie fit und gesund er war! Jetzt habe ich mit etwas Entsetzten festgestellt, daß die Welpen schon mit 4/5 Wochen Frischfleisch bekommen. Dann würde mir erzählt, daß der Kot sehr hart war und da wohl zu viel Geflügel drin war – geht schon schön los ?. Die Besitzer ( keine Züchter, Zufallswurf ) barfen selbst. Sie sind aber keine “Radikalen”, also es ist ihnen egal ob wir barfen oder nicht. Mein Fazit… ich glaube nicht, daß man mit Barfen zu 100 % eine ausgewogene Ernährung hinbekommt ( es sei denn, man hat sonst nichts zutun). Ich finde es auch sehr bedenklich was den Konsum anbelangt. Ich esse dann irgendwann kein Fleisch mehr, damit mein Hund welches im Napf hat – ABSURD!!! Ich bestreite nicht, daß in bestimmten Fällen, Krankheiten und Allergien, Barfen eine Möglichkeit ist. Investiert man aber ein paar Euro mehr in gutes Fertigfutter, tut man doch das Richtige für sein Tier. Und Obst und Gemüse fressen doch die meisten Hunde sowieso, also gebt ihnen beim Kochen doch einfach was ab ?. Ganz tolle Artikel, Anke!!! Liebe Grüße, Susanne

  17. Hallo liebe Susanne,

    dein Buddy hat auf jeden Fall ein tolles Alter erreicht, das kommt heute glaub ich nicht mehr so oft vor bei dieser Rasse. Essensreste für Hunde war lange sicher eine normale Fütterung. Als man dann die bekannten Nährstoffe entdeckt hatte und sich deren Wichtigkeit bewusst wurde, kamen Mineralstoffergänzungen dazu. Auch heute kann man das so handhaben, oder eben, wie du es gemacht hast, einfach Fertigfutter mit frischen Komponenten mischen. Abam eben 😀 . Ich finde das ebenfalls eine gute Variante, in einem Zeitungsartikel, wo man vor einiger Zeit die Fütterungsarten verglichen hat, schnitt diese Variante am besten ab! Barfen ist dagegen sehr aufwändig und der hohe Fleischanteil ist alles andere als ökologisch wertvoll.

    Ich wünsche dir viel Freude mit deinem neuen Nachwuchs und dass auch dieser (der ja sicher ebenfalls in den Genuss dieser Fütterungsform kommen wird) ebenso gesund und munter durch die Jahre gehen wird!

    Liebe Grüße
    Anke

  18. Liebe Anke, auf die Frage “Barfen – ja oder nein?” bin ich auf Ihrer Seite gelandet. Nun von Anfang an. Schon ein reichliches Jahr suche ich einen Kromfohrländer-Welpen aus einem Einkreuzprojekt. Beim ersten Besuch bei einer Züchterin hatte ich kein gutes Gewissen. Bei der zweiten Züchterin war ringsherum alles Bestens. Nur stellte sich beim Ultraschall heraus, dass es leider keine Babies geben wird. Jetzt habe ich eine Züchterin gefunden, wo ich vielleicht im März einen Welpen bekommen kann, nur sagte mir die Züchterin gleich, aber wir barfen. Nach umfangreichen Recherchen bin ich für mich zu dem Entschluss gekommen, dass ich das nicht möchte. Jetzt meine Frage: Kann ich eine Futterumstellung, vielleicht auch in Absprache mit der Tierärztin, vornehmen, ohne gesundheitliche Schäden für den kleinen Welpen, der bisher nur mit Rohfleisch gefüttert wurde? Ich möchte doch so gern bald ein neues Familienmitglied.
    Ich freue mich auf Ihre Antwort.
    Liebe Grüße
    Sylvie

    • Hallo Sylvie,

      ja, natürlich kannst du eine Futterumstellung vornehmen. Warte nur erst ein wenig ab, bis der Welpe sich gut eingewöhnt hat, das die Futterumstellung sonst ein zusätzlicher Stressfaktor ist. Barfen heißt ja nicht nur Rohfleisch, sondern auch pflanzliche Komponenten. Wichtig ist natürlich, dass der Hund besonders im Wachstum alle Nährstoffe bekommt, die er benötigt. Wenn du weiter frisch füttern möchtest, also die Rationen selber zusammenstellen, würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, dir dabei Expertenrat zu holen.

      Viel Freude mit deinem “Nachwuchs”

      Liebe Grüße
      Anke

    • Hallo Patricia,

      ein Husky kommt ursprünglich aus Teilen der Welt, in denen auch die Menschen schon immer viel Fleisch essen, weil es wenig Möglichkeit gibt für Ackerbau. Deshalb sind Huskies an eine Fütterung mit viel Flesich angepasst, lt. einer Studie haben solche nordischen Rassen auch eine geringere Fähigkeit zur Aufspaltung von Kohlenhydraten. Muss man natürlich auch individuell betrachten …

      Liebe Grüße
      Anke

  19. Hallo,
    auf der Suche nach Vit.D Mangel Auskünfte kam ich auf diese Seite und dann auf die Barf-Seite.
    Diese ganzen Beiträge sind sehr gut und ich bedanke mich dafür.
    Die Barfseite spricht mir aus dem Herzen, da selber Vegetarier und Gegner der Massentierhaltung.
    Ständig stehe ich im Konflickt mit dem barfen meiner Hunde/Zuchthunde, allerdings bin ich kein Hardcour-Barfer.
    Vieles werde ich jetzt überdenken und wohl die Fleischrationen mehr senken.
    Fertigfutter ist für mich allerdings keine Alternative, 1) auch hier müssen Tiere für sterben,2) zu undurchsichtig in den tatsächlichen Bestandteilen.
    Auch bei meiner Pferdefütterung bin ich mit Bestem Erfolg nach der Fertigfuttereuphorie zu Heu und Hafer zurück gekehrt.
    Ähnlich ist es bei meinen Hunden.
    Ich hoffe hier noch viele Anregungen zu finden Hunde gut zu ernähren ohne das Leid anderer Tiere in Kauf zu nehmen.

    Zum barfen von Welpen, kann ich nur sagen, es bekommt ihnen bestens, aber ein seriöser Züchter gewöhnt die Welpen auch an hochwertiges Fertigfutter und stellt die Welpen die nicht weiter gebarft werden sollen schon auf Fertigfutter um. So halte ich es und es kam bisher nie zu Problemen bei den Welpen.

    Das Ganze ist ein schwieriges Thema, aber deshalb so wichtig zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.
    Sollte es hier auch Züchter geben, wäre ich auch sehr an Fütterung von Zuchthündinnen in Alternative zu Barf/Fertigfutter interessiert.
    LG
    Birgit

    • Hallo liebe Birgit,

      ja, man kann schon viel tun, wenn man den hohen Fleischanteil überdenkt, denn nötig ist er definitiv nicht. Bei Welpen ist das natürlich noch einmal speziell, da Proteine für das Wachstum eine wichtige Rolle spielen. Ich finde es ebenfalls wichtig, dass Züchter die Welpen auf verschiedene Fütterungsarten vorbereiten. Weiterhin viel Freude und Erfolg als Züchterin!

      Liebe Grüße
      Anke

  20. Ich finde, wenn Hunde oder auch Katzen mit ausreichend Wissen gebarft werden – Achtung, nicht jeder Ernährungsberater ist auch BARF-Berater – kommen keine Mängel auf.
    Dabei ist aber eine ausgewogene und abwechlungsreiche Zusammenstellung absolut entscheidend.
    Wenn das nicht gewährleistet ist, können definitiv Mängel erscheinen.
    Es gibt schon einiges zu beachten und für Einsteiger erscheint es erst mal kompliziert. Aber wenn man in die Materie eindringt, erschließen sich oft ganz neue Möglichkeiten, das Tier optimal zu unterstützen, Krankheiten vorzubeugen oder sogar ganz individuell auf bereits bestehende Krankheiten zugeschnittene Nahrungszusammenstellungen zu liefern.

    Wie bei allem gilt aber:
    Die Nahrung muss genau so flexibel sein wie die Hund-Halter-Teams. Dabei finde ich es z.B. irrelevant, ob Obst und Gemüse püriert oder gedünstet wird (letzeres ist ja nicht mehr roh), ob das Fleisch am Stück oder gewolft gefüttert wird, ob es sogar gegart wird – kann ja tausend Faktoren geben, die da einen Einfluss spielen (Erkrankungen, Verdauung etc).

    Ich stelle Futterrationen selbst zusammen, finde aber, dass man sich nicht so auf die Rohfütterung versteifen sollte. Die Möglichkeiten sollen so vielfältig sein wie die Bedürfnisse der Zubereiter und Fresser. 🙂

    Was ich für mich gelernt habe:
    Keine Angst vor dem Selbstzusammenstellen. Hilfe holen ist kein Armutszeugnis.
    Mangelerscheinungen beim Hund treten oft nur auf, wenn wirklich über einen langen Zeitraum hinweg Nährstoffe fehlen. Wissen aneignen kann Spaß machen. Rohe oder auch gegarte selbst zusammengestellte Fütterung muss nicht immer viel Arbeit sein.
    Aber grade bei den Barf-Anbietern trennt sich die Spreu vom Weizen. Die Herkunft von tierischen Produkten sollte auf jeden Fall hinterfragt werden und viele Bestandteile, die Hersteller in die Tiefkühlkost stecken, gehört nicht ins Tier (z.B. Schuld – schilddrüsenhormonbelastet).

    Ich bin völlig überzeugt, dass man seinen Hund gesund barfen kann, aber auch wunderbar gesund bekochen kann oder Reinfleischdosen ergänzen kann.
    Bei Fertigfuttern sollte man auf jeden Fall die Deklarationen genau beachten und hinterfragen, aus welcher Klasse tierische Produkte verwendet werden, ob z.B. Tiermehle oder TierFLEISCHmehle verwendet werden etc.
    Auch sollte man hinterfragen, ob der Hund bei Fertigfutter wirklich alles erhält, was er braucht und oft sind manche Nährstoffe auch in zu großer Menge vorhanden. Eiweiße sind stark erhitzt, haltbar gemacht und können oft schlecht verwertet werden. Der Output des Hundes zeigt, wie viel der Nahrungsbestandteile verwertet werden können.
    Egal wie gefüttert wird, wichtig finde ich, dass es dem Tier bekommt, dass der Halter sich dabei wohl fühlt und dass es ins Leben aller beteiligten passt.

    Ein Interessantes Buch zum Thema ist von Dr. Jutta Ziegler “Hunde würden länger leben, wenn…” aus dem Alltag einer Tierärztin, die alternative Methoden und Ernährung neben der Schulmedizin mit einbezieht.

    Liebe Grüße!

  21. Guten Tag.
    Ich habe diese Seite gefunden und gelesen. Jetzt meine Frage, war ist den das beste für den Hund?
    Ich soll auch auf BARF umstellen. Möchte das aber nicht. Können sie mir helfen?
    Mfg Melanie

    • Hallo liebe Melanie,

      erst einmal kommt es ja darauf an, was mit Barf überhaupt gemeint ist. Manche meinen auch einfach nur eine Frischfütterung damit, also die Erstellung eigener Rationen. Barfen ist jedoch ein festes Konzept, bei dem nach dem Beutetier-Prinzip gefüttert wird. Das heißt im groben, der Hund bekommt alles roh und ca. 80 % Fleisch, bzw. Futtermittel vom Tier.

      Man muss ja nicht barfen, um frisch zu füttern. Ich habe kürzlich einen Artikel geschrieben, wie man frische Rationen recht einfach selber machen kann.

      Dann kommt es natürlich darauf an, warum du deinen Hund Barfen sollst. Ist dein Hund krank? Und wer hat gesagt, dass du das tun sollst? Deine Tierärztin?

      Eine recht einfache Variante, den Hund mit frischen Sachen zu versorgen ist auch ABAM. Dabei bekommt der Hund als Basis Fertigfutter in Kombination mit frischen Sachen. Ich mache das selber auch aus verschiedenen Gründen. Wie das gehen kann, habe ich HIER beschrieben.

      Wenn du sehr ratlos bist, kannst du mir auch gerne eine Mail schicken mit ein paar mehr Infos zu deinem Hund, vielleicht kann ich dir dann ein paar Tipps geben.

      Liebe Grüße
      Anke

  22. Ich verstehe nicht, was es eigentlich zählt, wie ein Mensch darüber denkt! Entscheidend sollte lediglich die Tatsache sein, wovon sich Hunde, bzw. Katzen (hier ist es leichter und eindeutiger, weil es ja auch Wildkatzen gibt) grundsätzlich ernähren! Der Trend, die Tierindustrie oder gar etwa meine Einstellung zum Fleischkonsum MUSS dabei im Hintergrund bleiben, … wer das nicht akzeptieren kann, sollte sich kein Tier anschaffen, … alles andere wäre wider der Natur! … Und wenn ich lese, man wüsste nicht, ob ein Wolf sich nicht auch einen Getreidebrei kochen würde, wenn er könnte, …

    … da frag ich mich halt, wie egozentriert manche Menschen eigentlich denken, … es muss sich nicht alles um weltverbesserndes Denken drehen, … und vor allem: Die Natur braucht keine Weltverbesserer, … besser man fängt bei sich selbst an, und lässt natürlichen Dingen ihren Lauf!

    • Hallo liebe Monika,

      ich würde mich sehr freuen, wenn du mir einmal schreiben würdest, was denn deiner Meinung nach die natürliche Ernährung eines Hundes (!!!) ist. Bin sehr gespannt auf deine Antwort 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  23. Liebe Frau Jobi!
    Als Hundeanfänger in hat man es ja nicht leicht, denn sehr viele Leute wissen, wie es am Besten geht.
    Ihr Artikel ist zwar nicht neutral, aber sehr plausibel geschrieben und hilft mir bei meinen Überlegungen, wie ich meinen Hund denn ernähren könnte.
    Außerdem sind Sie ja nicht die einzige, die sich kritisch gegenüber barf äußert.
    Ohren steif halten ;o)

    • Hallo liebe Simone,

      ja, so wie ich es einschätze, wird die Skepsis gegenüber dem Barfkonzept größer. Nicht zuletzt natürlich, weil auch die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und vor allem Nutztierhaltung immer mehr aufploppen. Zum Glück 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  24. Ist denn im Dosenfutter und Trockenfutter weniger Fleisch? Man könnte doch auch beim Barfen den Fleischanteil auf 50% runterschrauben. Mir schwebt bei unserem nächsten Welpen eine Mischung aus allem vor. Barfen, Dosen, Trockenfutter und was sich sonst noch so finden lässt. Immer mit Blick auf die Quellen. Der Hauptgrund für mich zu Barfen ist die Transparenz der Herkunft. Denn wenn man nach wochenlangem Studium im Internet von Futterratgebern noch immer nicht sicher entschlüsseln kann, was auf den Fertigfutterpackungen steht, bzw., was drin ist, dann ist da was oberfaul. Aus demselben Grund essen wir selbst auch seit zwanzig Jahren nichts mehr, was wir nicht selbst zubereitet haben. Das müsste doch auch für den Hund durchführbar sein.
    Kann mir jemand ein Buch oder sonstwas empfehlen, mit dem ich rausfinde, was der Hund denn nun wirklich an Nährstoffen braucht? Nicht dass er einen Mangel kriegt.

    • Hallo liebe Dijana,

      Katzen sind im Gegensatz zu Hunden richtige Fleischfresser, das ist ja allgemein bekannt. Mehr kann ich dir dazu aber auch nicht sagen, da Katzen ja nicht mein Thema sind.

      Liebe Grüße, Anke

  25. Liebe Anke,
    zufällig bin ich beim Googeln über Deine Seite gestolpert. Ich wollte wissen, ob es gut ist dem Hund ein oder zwei vegetarische Tage in der Woche zu gönnen. Außerden wollte ich mich informieren, wie ich meine Hündin etwas nachhaltiger füttern kann und davon weg komme dieses überteuerte Dosenfutter zu bestellen, das ich jeden Monat in großen Mengen kaufe. Seit ein paar Jahren ernähre ich mich vegan, weil mir das Leid der Tiere den Appetit ordentlich verdorben hat. Das Nassfutter war mir schon lange ein Dorn im Auge. Vegane Ernährung für meine Hündin kommt aber für mich nicht in Frage. Ich möchte aber weniger Fleisch füttern. Nun bin ich über diese Seite gestolpert und bin wirklich begeistert. Alles was du schreibst finde ich sehr interessant und bestätigt meine heimlichen Gedanken, die ich mir schon oft zum Thema Hundefütterung gemacht habe. Meine Hündin liebt es ein paar Nudeln von uns am Tisch abzubekommen, oder ein bisschen Kartoffelbrei etc. Mir macht es Freude unser Essen mit ihr zu teilen. Nur fühlte ich mich immer sicherer mit dem Nassfutter, da ich glaubte, damit wäre Tonka am Besten versorgt.
    Ich bin sehr gespannt auf dein Buch, das ich mir gleich bestellt habe. Bestimmt mache ich auch bald einen Kurs bei Dir. Den Hund zu bekochen oder ihm ein paar Reste vom Mittag unterzurühren erscheint mir ziehmlich natürlich. Ich glaube auch nicht das Hunde so reichhaltig mit Fleisch versorgt wurden in der Vergangenheit und barfen erschien mir auch schon immer zu extrem. Ich kenne ein paar Menschen, die darauf schwören. Mich konnten sie aber damit nicht überzeugen.
    Vielen Dank dafür, das Du Dein Wissen hier so ausführlich teilst.

    Liebe Grüße
    Melli

    • Hallo liebe Melli,

      herzlich willkommen hier und es freut mich, dass du ebenfalls solche Gedanken und Sicht auf die Dinge hast 😀 Danke!!

      Liebe Grüße, Anke

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