Notfallplan – Was tun wenn Hundefutter knapp wird

Zuletzt aktualisiert am 14. August 2022

Aktuell kommt wieder das Thema auf, dass es zu Engpässen beim Tierfutter kommen könnte. U. a. schreibt Nordbayern.de HIER dass die Hersteller von Tierfutter Alarm schlagen. Relevant könnte das wohl vor allem werden, wenn die Regierung die 3. Stufe vom Notfallplan Gas ausrufen würde. Im Moment befinden wir uns bei Stufe 2.

Notfallplan - wenn der Napf leer zu bleiben droht

Ich möchte hier keine Panik schüren, denn natürlich muss es nicht zwingend zu solch einer Notsituation kommen. Allerdings ist die Frage, an welcher Stelle Tierfutter steht und als wie relevant es im Falle von nötigen Kürzungen in der Versorgung eingestuft wird. Jedenfalls kann es nicht schaden, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.

Was auf den ersten Blick für viele Hundehalter bedrohlich erscheint, muss aber gar nicht so schlimm werden. Wenn man schon früh anfängt, kann man sich sehr gut auf den Fall des Falles vorbereiten. Im Folgenden erkläre ich dir, wie du dich auf Bezugseinschränkungen von Hundefertigfutter vorbereiten kannst und wie du jetzt schon deinen Notfallplan starten kannst.

Stufe 1 Notfallplan – Vorrat anlegen

Natürlich macht es Sinn, sich einen gewissen Vorrat an Hundefutter anzulegen. Das solltest du natürlich jetzt direkt machen und nicht warten, bis die Warnungen lauter werden. Falls du einen kranken Hund hast, der ein bestimmtes Futter benötigt, ist dieser Schritt natürlich besonders wichtig. Schau also, dass du dir einen gewissen Vorrat anlegst, mit dem du zumindest ein paar Monate überbrücken kannst. Beachte aber trotzdem die folgenden Punkte, damit du auch darüber hinaus vorbereitet bist. Sowohl für den Einkauf von größeren Mengen als auch zur längeren Lagerung ist Trockenfutter übrigens besser geeignet.

Stufe 2 Notfallplan – breiter aufstellen (Abam)

Um sich auf eine Notsituation vorzubereiten, fängt man am besten an, wenn diese noch nicht eingetreten ist. Aktuell dürftest du für deinen Hund noch problemlos sein Futter beziehen können. Ganz besonders, wenn dein Hund schon über einen längeren Zeitraum mit ein und demselben Futter versorgt wird, solltest du schon jetzt anfangen, ihn an weitere Komponenten zu gewöhnen.

Vielleicht kennst du ja schon ABAM, eine Fütterungsmethode, die von Dr. Rückert ins Leben gerufen wurde. Hierbei kombiniert man Fertigfutter mit weiteren Komponenten. Du könntest jetzt anfangen, das Fertigfutter deines Hundes mit weiteren Nahrungsmitteln zu kombinieren. Es ist besser, wenn man den Verdauungstrakt in kleineren Schritten an Veränderungen gewöhnt.

Schritte in der Umgewöhnung

Du fängst mit sehr gut verträglichen Komponenten an wie Möhren und/oder Kartoffeln und mischst diese unter sein gewohntes Fertigfutter. Es kann sein, dass dein Hund diese ungewohnte Kombination erst einmal ablehnt. Falls das der Fall ist, kannst du zusätzlich etwas darunter mischen, das dein Hund lecker findet. Das kann z. B. etwas Kefir oder Buttermilch sein, oder etwas Fleischsud. Wenn du deinen Hund von diesen neuen Kombis überzeugt hast, kannst du das Angebot immer mehr ausweiten.

Falls du unsicher bist, was dein Hund so alles fressen darf, findest du hier im Blog in der Kategorie Nahrungsmittel jede Menge Informationen. HIER kannst du beispielsweise nachlesen, was es bei Gemüse zu beachten gibt, HIER findest du Hinweise zu Nahrungsmitteln, die giftig sein können.

Notfallplan - Fertigfutter plus Essesnreste

Wenn du deinen Hund in dieser Stufe des Notfallplans gut an verschiedene Komponenten gewöhnt hast, kannst du die Menge des gefütterten Fertigfutters ruhig etwas reduzieren. Damit kannst du den Zeitraum, für den dein Hundefutter ausreicht, etwas verlängern. Beim Nassfutter musst du natürlich darauf achten, dass eine angebrochene Dose trotzdem zügig aufgebraucht werden muss.

Stufe 3 Notfallplan – Frischfütterung einbinden

Lerne jetzt, wo du deinen Hund und auch dich daran gewöhnt hast, verschiedene Nahrungsmittel in den Napf zu füllen, wie du im Notfall auch komplette frische Rationen für deinen Hund erstellen kannst. Das ist im Grunde ganz einfach. Du füllst den Napf zu je einem Drittel mit Fleisch, Kohlenhydraten und Gemüse. Mit dieser Vorgehensweise kannst du nichts falsch machen. Das Fleisch und die Kohlenhydrate (z. B. Kartoffeln, Reis, Nudeln etc.) solltest du kochen, das Gemüse kannst du auch roh pürieren. Die Futtermenge kannst du einfach nach der 2-4 %-Regel berechnen, also 2-4 % vom Gewicht deines Hundes. Falls du Nassfutter fütterst, kennst du das sicher schon.

Aber bitte mit Nahrungsergänzung …

Dazu schaffst du dir eine Komplett-Mineralstoffergänzung als Vorrat an (wie beispielsweise diese hier), für den Fall dass du eine Weile tatsächlich auf Fertigfutter ganz verzichten musst. So ist sichergestellt, dass dein Hund immer mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Solche Mineralstoffergänzungen sind lange haltbar, i. d. R. 2 Jahre. Daher kannst du diese ruhig schon jetzt einkaufen, für den Fall dass du sie später mal brauchen solltest.

Jetzt kannst du erst einmal hin und wieder solche frischen Rationen für deinen Hund erstellen, damit er sich daran gewöhnt und du mit der Zubereitung vertraut wirst. Sollte dir das Fertigfutter tatsächlich ausgehen, bist du gut vorbereitet und kannst deinen Hund bis auf weiteres mit normalen Nahrungsmitteln gut versorgen.

Das war jetzt natürlich ein Schnelldurchlauf der Rationsgestaltung, der für eine solche Überbrückung von einigen Wochen oder Monaten auch völlig ausreicht. Solltest du dich ausführlicher mit dem Thema Rationsgestaltung befassen wollen, kannst du dir HIER detailliertere Informationen dazu holen.

Dein Hund ist krank und benötigt bestimmtes Futter?

Auch hierauf kannst du dich vorbereiten. Schau auf die Verpackung des Futters, welche Komponenten dort genutzt werden. Dann kannst du das Fertigfutter “nachbauen”, indem du für deinen Hund Rationen aus genau diesen Komponenten erstellst. Auch hier gilt natürlich: probiere diese Veränderungen in kleinen Schritten rechtzeitig aus und warte nicht, bis du dazu gezwungen wirst, weil das Futter deines Hundes plötzlich nicht mehr lieferbar ist.

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Wenn du dich an den Schritten in meinem Notfallplan orientierst, dürftest du für den Fall des Falles recht gut gewappnet sein und kannst zumindest was das Futter für deinen Hund betrifft, relativ entspannt in die Zukunft blicken. Achte dabei natürlich immer auf deinen individuellen Hund, was er verträgt, toleriert und akzeptiert.

Im Übrigen ist es sicher gar keine schlechte Idee, die Fütterung des Hundes dahingehend zu gestalten, dass man solchen besonderen Situationen, egal mit welcher Ursache sie daherkommen, immer entspannt entgegenblicken kann. Man weiß ja nie, was kommt …

Notfallplan - aus dem Kühlschrank füttern

Auch interessant im Hinblick auf Kürzungen könnte für dich übrigens mein letzter Artikel sein, in dem ich beschrieben habe, was man bei der Fütterung von Essensresten beachten sollte.

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